Zurück in die Zukunft 2




Technisches
Land
 
USA
Jahr
 
1989
Länge
 
108 min. (2963 m)
Farbe
 
color
Tonverfahren
 
Dolby SR
Format
 
35 mm (1.37/1.85:1)
Science Fiction
Komödie


Regie   Robert Zemeckis
Drehbuch   Robert Zemeckis, Bob Gale
Kamera   Dean Cundey
Spezialeffekte   Michael Lantieri, Ken Ralston, Donald Elliott /
    Industrial Light&Magic
Schnitt   Arthur Schmidt, Harry Keramidas
Musik   Alan Silvestri
Ton   William B. Kaplan, Mel Neiman (Effekte),
    Albert Romero (Aufnahme), Rick Alexander,
    James Bolt, Joel Fein (Mischung), Charles
    L. Campbell, Louis L. Edemann (Schnitt)
Prod.-Design   Rick Carter
Bauten   Linda De Scenna
Ausstattung   Margie Stone McShirley
Kostüme   Joanna Johnston
Maske   Ellis Burman Jr., Ken Chase, Nancy Hvasta,
    Bron Roylance (Make-up), Dorothy Byrne,
    Hazel Catmull, Allen Payne (Frisuren)
Stunts   Walter Scott
Produktion   Bob Gale, Neil Canton/Amblin für Universal
Verleih   UIP


Kinostart
USA
  22.11.1989
D
  21.12.1989
       
Videostart
D
  12.07.1990
       
TV-Premiere D   05.07.1991 Premiere
       
DVD
USA
  17.12.2002 (Universal)
D
  26.09.2002 (Universal)
D
  20.10.2005 (Universal, 4 Disc Collector's Set)


 
332000000 $
 
USA
  118500000 $
 
D
 
14038238 €, 3657625 Zuschauer


Michael J. Fox   (Marty McFly/Marty jr./Marlene McFly)
Christopher Lloyd   (Dr. Emmett Brown)
Lea Thompson   (Lorraine Baines)
Thomas F. Wilson   (Biff Tannen/Griff Tannen)
Harry Waters jr.   (Marvin Berry)
Charles Fleischer   (Terry)
Flea   (Noddles)
Elizabeth Shue   (Jennifer)
James Tolkan   (Mr.Strickland)
Jeffrey Weissman   (George McFly)
Darlene Vogel   (Spike)
Jason Scott Lee   (Whitey)
Stephanie Williams   (Officer Foley)


To Be Continued... Vier Jahre haben die Macher von Zurück in die Zukunft gebraucht, um das am Ende des Films geäußerte Versprechen auf Fortsetzung einzulösen. Nahtlos schließt Teil II an seinen Vorgänger an: Gerade erst mit heiler Haut aus der Vergangenheit zurükgekehrt, muß Marty erneut die Zeitmaschine des Freundes Doc Brown besteigen. Um die Zukunft seiner Kinder zu retten, gelangt Marty ins Jahr 2015. Unvermittelt steht Marty sich selbst und seinem Sohn gegenüber. Er selbst ist ein desillusionierter aufgedunsener Geschäftsmann, der Filius ein weinerlicher Trottel. Natürlich hat auch der Heimatort Hill Valley sein Gesicht gewandelt; alles ist ultramodern, die Kids benutzen Hovercraft-Skateboards, die Autos schweben in der Luft und Ex-Präsident Ronald Reagan erscheint in Max-Headroom-Manier im Fernsehen. Nur die Feindschaft des inzwischen in die Jahre gekommenen Biff Tannen zu den McFlys hat immer noch Bestand. Biff, ausgestattet mit einem Almanach, der alle Sportergebnisse enthält, klaut kurzerhand die Zeitmaschine, um im Jahre 1955 sein Schicksal neu zu gestalten. Nach kurzer und scheinbar glücklicher Mission kehren Marty und Doc ins Jahr 1985 zurück, doch der friedliebende Ort hat sich anscheinend aus heiterem Himmel in eine apokalyptische Hölle verwandelt, in der Biff alle Macht an sich gerissen hat und mit Martys Mutter verheiratet ist, einer dem Trunk ergebenen Schlampe, deren erster Mann vor Jahren erschossen wurde. Doc findet die Lösung für dieses Zeiträtsel. Biff hat mit Hilfe des Almanachs die Vergangenheit manipuliert, man ist in ein anderes Zeitkontinuum geraten. Die einzige Rettung ist, die Übergabe des Almanachs zu verhindern, und dies bringt die Freunde abermals ins Jahr 1955, just an dem Tag, an dem der Marty des ersten Teils sich anschickt, die Vergangenheit zu verlassen. Marty und Doc sind jetzt also zweimal anwesend. Zwar kann Marty Biff den Almanach abnehmen, aber ein Blitz schleudert Doc Brown und sein Wunderfahrzeug in das Jahr 1885. Im darauffolgenden Moment erhält Marty einen Brief von ihm - aus dem Jahr 1885.

 


Mit faszinierender Logik und Folgerichtigkeit spinnt Regisseur Zemeckis den Handlungsfaden der Ursprungsgeschichte konsequent weiter, leitet den zweiten Teil sogar mit einer Wiederholung der letzten fünf Minuten von Teil eins ein. Wer den ersten Teil nicht gesehen hat, dürfte allerdings Schwierigkeiten haben, der rasant inszenierten Fortsetzung zu folgen, weil der Inhalt des Ursprungsfilms bis ins Detail hinein als bekannt vorausgesetzt wird. Zum Ende hin fällt der Film, der alles andere als ein billiger Aufguß des ersten Teils ist allerdings qualitativ ab. Als Doc Brown mitsamt seiner Zeitmaschine in der letzten Sequenz durch einen Blitzschlag von der Leinwand verschwindet, bleibt Marty - und mit ihm der Zuschauer - hilflos in der Vergangenheit zurück. Wer sich für das Ende der Geschichte interessiert, ist genötigt, sich auch noch den parallel gedrehten dritten Teil der Zurück in die Zukunft-Serie anzusehen.

»Eine wohldurchdachte Geschichte, die ihre drei Zeitebenen geschickt zur Entwicklung ihrer weitverzweigten Handlungsfäden nutzt. Der in der Zukunft spielenden Episode kommt hier nicht nur die Initialzündung zu, sie ermöglicht erst das Zeitparadoxon. Doch nicht nur die Perfektion des tricktechnisch Machbaren wird hier zelebriert, die Liebe steckt im Detail. So läuft im Kino z.B. der 19.Teil von Der weiße Hai und als Regisseur fungiert Max Spielberg. Doc Browns Zeitmaschine, im ersten Teil noch mit Plutonium betrieben, benötigt als Treibstoff nur noch Abfall: alle Umwelt- und Zeitprobleme scheinen gelöst. Im kurzen, düsteren Zwischenteil erweist Zurück in die Zukunft II dem Batman-Zeitalter seine Referenz, belegt einmal mehr, daß die Postapokalypse auch den Einzug in den amerikanischen Jugendfilm gefunden hat. Der eigentliche Höhepunkt spielt sich jedoch abermals 1955 ab. Den Zuschauern wird hierbei ein Wiedersehen mit dem ersten Teil beschert, wobei sich viele Szenen, die oft unter einem neuen Blickwinkel und einer anderen Perspektive zu sehen sind, zu neuen Geschichten entwickeln bzw. die Handlung des Vorgängers in einigen Details erklären.« (Hans Messias, Filmdienst).

»Eine höchst vergnügliche cinematografische Abenteuerreise durch die Zeit, die alle Möglichkeiten zeitge-nössischer Kinotechnologie virtuos ausspielt, ohne die Handlung zu strangulieren oder den Darstellern Entfaltungsmöglichkeiten zu rauben. Mit immensem Spielwitz werden Situationen und Themen des ersten Films variiert oder konterkariert. Zurück in die Zukunft II hat nicht im geringsten die Schwerfälligkeiten eines Big-Budget-Films, sondern hantiert mit der verzwickten Story bisweilen freiformal an der Grenze zur Slapstick-Anarchie.« (Barry Graves, Tip).

»Dafür, daß diesem zweiten Teil die innere Ruhe abgeht, für seine Atemlosigkeit und Hektik, gibt es befriedigenden Ersatz: Hinreißende Details und Ideen, von denen man viele nicht einmal beim zweiten Sehen entdeckt. Der Film wirft schließlich einen abschließenden Blick auf die Ära Reagan, düster und alptraumhaft, nach dem Motto: Was wäre aus Amerika geworden, wenn einer mit dem verdorbenen Geist der achtziger schon in den Fünfzigern Macht gehabt hätte. Es ist eine Konsequenz, die so komisch wie abgründig ist.« (Milan Pavlovic, Kölner Stadtanzeiger).



Academy Awards, USA
Jahr
  Kategorie/Preisträger
1990
Oscar
Bestes visuelle Effekte - Ken Ralston, Michael Lantieri,
John Bell, Steve Gawley (Nominierung)
 
British Academy Awards, UK
Jahr   Kategorie/Preisträger
1990
British Academy Award
Beste Spezialeffekte - Ken Ralston, Michael Lantieri,
John Bell, Steve Gawley
 
Goldene Leinwand, Deutschland
Jahr Kategorie
1990

Goldene Leinwand

 


 
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Heike-Melba Fendel in: epd Film 1/1990; Fritz Göttler in: SZ, 27.12.1989; Hans Messias in: film-dienst, 25/1989; Milan Pavlovic in: Kölner Stadt-Anzeiger, 23.12.1989; Jürgen Richter in: FAZ, 21.12.1989

Cinema Nr.139 (12/1989), S.93; Nr.140 (1/1990), S.98

Schnelle, Frank: Die Spielberg-Factory (Heyne Filmbibliothek), München 1993

Stresau, Norbert/Wimmer, Heinrich(Hrsg.): Enzyklopädie des phantastischen Films, Meitingen 1986ff



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