Land
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Jahr
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1942
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Länge
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102 min. (2815 m)
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Farbe
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Tonverfahren
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Mono (RCA Sound)
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Format
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35 mm (1.37:1)
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Regie | Michael Curtiz | |
Drehbuch | Julius J. Epstein, Philip G. Epstein, | |
Howard Koch | ||
Literaturvorlage | Murray Burnett, Joan Alison | |
Kamera | Arthur Edeson | |
Spezialeffekte | Lawrence Butler, Willard Van Enger | |
Schnitt | Owen Marks | |
Musik | Max Steiner | |
Ton | Francis J. Scheid | |
Bauten | George James Hopkins | |
Ausstattung | Carl Jules Weyl | |
Kostüme | Orry-Kelly | |
Maske | Perc Westmore | |
Produktion | Hal B. Wallis für Warner Brothers | |
Verleih | Nobis, Atlas (16 mm), MGM/UA Home |
26.11.1942 | |||
29.08.1952 | |||
November 1983 | |||
05.10.1975, ARD (Neusynchronisation) | |||
17.11.1998 (MGM) | |||
23.11.1999 (Creative Design) | |||
15.02.2000 (Warner Home Video) | |||
05.08.2003 (Warner Home Video Special Edition) | |||
13.03.2000 (Warner Home Video) | |||
26.01.2000 (Warner Home Video) | |||
26.10.2002 (Warner Home Video Special Edition) | |||
23.10.2003 (Warner Home Video Special Edition) |
4145000 $ |
Humphrey Bogart | (Rick Blaine) | |
Ingrid Bergman | (Ilsa Lund) | |
Paul Henreid | (Victor Laszlo) | |
Claude Rains | (Renault) | |
Conrad Veidt | (Major Heinrich Strasser) | |
Sydney Greenstreet | (Ferrari) | |
Peter Lorre | (Ugarte) | |
Szöke Szakall | (Carl) | |
Madeleine LeBeau | (Yvonne) | |
Dooley Wilson | (Sam) | |
Joy Page | (Annina Brandel) | |
John Qualen | (Berger) | |
Leonid Kinsky | (Sascha) | |
Helmut Dantine | (Jan Brandel) | |
Curt Bois | (Taschendieb) | |
Marcel Dalio | (Emil, der Croupier) | |
Corinna Mura | (Sängerin) | |
Ludwig Stössel | (Mr. Leuchtag) | |
Ilka Gruning | (Mrs. Leuchtag) | |
Charles La Torre | (Senor Martinez) |
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»Curtiz machte aus Casablanca, seinem 126.Film, ein Meisterwerk des intelligenten Melodrams, einen Kultfilm, den Anhänger, besonders in den USA, noch heute begeistert verehren. Es ist wohl vor allem die vollendete Künstlichkeit des Films, der heute noch überzeugt. Die Stadt Casablanca ist natürlich im Studio nachgebaut, die Figuren sind ohne sonderliche psychologische Differenzierung auf Typen festgelegt, die Handlung mit ihren vielen klug verwobenen Nebenepisoden läuft wie ein Uhrwerk ab. Diese Vereinfachung, die allerdings nie zum Klischee wird, hat es den Besuchern nach der Uraufführung ermöglicht, den Film auch als zeitgenössische Parabel zu sehen; sie ermöglicht es uns heute, in Casablanca die zeitlose Darstellung einer Ausnahmesituation zu entdecken, in der Menschen sich fast gegen ihren Willen bewähren. Denn in den Licht -und Schattenspielen dieses Films verliert die Stadt Casablanca vollends jede Individualität und wird zur Bühne, auf der Gut und Böse sich in einem modernen Mysterienspiel gegenüberstehen..« (Reclams Filmführer). »Aus der zeitlichen Distanz von heute ist dieser Film wie in Nostalgie getaucht, die seinen schimmernden Reiz noch verstärken. Der köstlich-bittere Humor, die unvermittelten lyrischen Anwandlungen, die Gefühlscrescendos (etwa in der Marseillaise-Szene), das Brio der Aktionsszenen, die exzellente Photographie, das Dekor und die Musik lassen Casablanca als Höhepunkt im Werk von Curtiz erscheinen. Aber das Gelingen von Casablanca beruht weniger auf der Summe aller Elemente als vielmehr auf deren Gleichgewicht und Ausgewogenheit.« (Franz Ulrich, Medien+Erziehung).
»Häufig wußte die gesamte Besetzung an einem Tag noch nicht, welche Situation oder Dialoge es am nächsten Tag geben würde; das wurde erst klar, als die letzte Szene gedreht wurde. Zweifellos trug diese Atmosphäre des Experimentierens ganz wesentlich dazu bei, daß die Darsteller sehr überzeugend die Unsicherheit der von ihnen gespielten Charaktere, die ja auch nicht wußten, was aus ihnen werden würde, widerspiegeln konnten. (Curtis F. Brown, Ingrid Bergman: Ihr Leben - Ihre Filme).
Schließlich bringt Casablanca aber auch die vollendete Ausprägung jener Kultfigur, die Humphrey Bogart so unnachahmlich verkörpert hat - des furchtlosen Einzelgängers, der seinen Zynismus durch die Tat besiegt. »Ob es sich um Melodramen wie Casablanca oder um Filme um die Figur des schäbigen Privatdetektivs handelte, Bogart war die Verkörperung amerikanischer Tugenden: Standfestigkeit, Großzügigkeit und die Fähigkeit für andere einzustehen, verbarg er hinter einer resignativen Geste, hinter der durchsichtigen Maske des Egoisten, ja, es schien des öfteren, als gebe der von Bogart dargestellte Typus sich verzweifelte Mühe, schlecht zu sein, ohne daß es ihm gelingen konnte, sich gegen seinen im Grunde guten Charakter durchzusetzen. Am Ende übernahm er immer die Verantwortung, der er sich zunächst hat entziehen wollen, und führte die gute Sache zum Sieg.« (Hans G. Kellner/J.M. Thie/Meinolf Zurhorst, Der Gangsterfilm). Rick vertritt - die Verletzung von einst mag dafür verantwortlich sein - einen wehrhaften Individualismus. Gerade weil er ausschließlich seinen Interessen folgt, sich aggressiv allen Anfechtungen von Solidarität, Gemeinsinn und politischer Verantwortung widersetzt, ist er der glaubwürdigere unter den Protagonisten. Die anderen sind Ideen, Ideologien oder Autoritäten verpflichtet und somit einem Versteckspiel unterworfen. Allein Rick Blaine entkommt unverstellt dem Konflikt. »Unter Härte versteckte Romantik, gestrandete Gestalten unter dem Anschein von Solidität, gegensätzliche Gefühle in der Brust ein- und derselben Person und brüske Verhaltensänderungen, Frustration des Jetzt und schwindelerregende Gegenwart einer in Licht gekleideten jungen Frau, deren Antlitz im Schatten eines breiten Kopftuchs verborgen ist. Die reinste Ausprägung des Curtiz'schen Helden - mit seiner Unstetigkeit, Bitterkeit, Romantik und selbst seiner etwas masochistischen Neigung zur schmerzlichen, idealisierten Vergangenheit - existiert hier in diesem melancholischen Bogart. Nie wurde die Unbeständigkeit des Helden, seine brüchige Lässigkeit und seine Berufung zum Exil besser gezeichnet als in dieser Schlußszene, in der Bogart, von Claude Rains begleitet, unter strömendem Regen über den nebligen Flugplatz in eine ungewisse Zukunft schreitet.« (Christian Viviani).
Hierzulande wurde der Film bei seinem Kinoeinsatz gekürzt und grob verfälscht: U.a. eliminierte man die Figur des Strasser vollständig und machte aus dem Nazi-Gegner Laszlo in der Synchronisation einen gehetzten Erfinder obskurer »Delta-Strahlen«. Erst das Fernsehen machte den Film bei uns im Jahre 1975 in seiner integralen Fassung bekannt.
Academy Awards, USA
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Jahr
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Kategorie/Preisträger | ||
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1944
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Beste Regie - Michael Curtiz
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Bester Film - Hal B. Wallis
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Bestes adaptiertes Drehbuch - Julius J. Epstein, Philip
G. Epstein, Howard Koch
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Bester Hauptdarsteller - Humphrey Bogart (Nominierung)
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Bester Nebendarsteller - Claude Rains (Nominierung)
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Beste Schwarzweißkamera - Arthur Edeson (Nominierung)
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Bester Schnitt - Owen Marks (Nominierung)
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Beste Musik - Max Steiner (Nominierung)
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Joseph Garncarz in: Filmdienst, 9/1992; Thomas Meder in: FR, 26.5.1992; Franz Ulrich in: medien+erziehung, 1/1974
Cinema Nr.11/1992, S.140; Nr.107 (4/1987), Plakatkarte
Engelhard, Günter/Schäfer, Horst/Schorbert, Walter: 111 Meisterwerke des Films (Fischer Cinema), Frankfurt a.M.1989
Engelmeier, Peter W.: 100 Jahre Kino - Die großen Filme, Augsburg 1994
Faulstich, Werner/Korte, Helmut (Hrsg.): Fischer Filmgeschichte Bd.2 1925-1944, Frankfurt a.M. 1990
Fuchs, Wolfgang: Humphrey Bogart, Köln 1986
Hahn, Ronald M./Jansen, Volker: Kultfilme (Heyne Filmbibliothek), München 1998
Heinzlmeier, Adolf: Kinoklassiker, Hamburg/Zürich 1986
Heinzlmeier, Adolf/Menningen, Jürgen/Schulz, Berndt: Kultfilme, Hamburg 1983
Heinzlmeier, Adolf/Schulz, Berndt: Kultfilme (Cinema-Buch), Hamburg 1989
Jansen, Peter W./Schütte, Wolfram (Hrsg.): Bogart (Hanser Reihe Film Bd.8), München/Wien 1976
Karasek, Hellmuth: Mein Kino - Die 100 schönsten Filme, Hamburg 1994
Koebner, Thomas (Hrsg.): Filmklassiker, Stuttgart/Leipzig 1995
Manthey, Dirk (Hrsg.): Goldenes Kino (Cinema-Buch), Hamburg 1986
Müller, Jürgen: Filme der 40er, Köln 2006
Peary, Danny: Cult Movies, New York 1981