Land
|
||
Jahr
|
1955
|
|
Länge
|
115 min.
|
|
Farbe
|
||
Tonverfahren
|
Stereo (RCA Sound)
|
|
Format
|
35 mm
|
|
(2.35:1,CinemaScope)
|
||
Regie | Elia Kazan | |
Drehbuch | Paul Osborn | |
Literaturvorlage | John Steinbeck | |
Kamera | Ted D. McCord | |
Schnitt | Owen Marks | |
Musik | Leonard Rosenmann | |
Ton | Stanley Jones | |
Bauten | George James Hopkins | |
Ausstattung | James Basevi, Malcolm Bert | |
Kostüme | Anna Hill Johnstone | |
Maske | Gordon Bau | |
Produktion | Elia Kazan für Warner Brothers | |
Verleih | Warner Brothers |
09.03.1955 (Kinostart: 10.04.1955) | |||
07.07.1955 | |||
18.11.1972, ZDF | |||
31.05.2005 (Warner Home Video, Special Edition) | |||
16.09.2005 (Warner Home Video, Special Edition) |
5000000 $ |
James Dean | (Cal Trask) | |
Julie Harris | (Abra) | |
Raymond Massey | (Adam Trask) | |
Richard Davalos | (Aaron Trask) | |
Burt Ives | (Sam) | |
Jo Van Fleet | (Kate) | |
Albert Dekker | (Will) | |
Lois Smith | (Ann) | |
Harold Gordon | (Mr. Albrecht) | |
Timothy Carey | (Joe) | |
Mario Siletti | (Piscora) | |
Lonny Chapman | (Roy) | |
Nick Dennis | (Rantani) |
»Jenseits von Eden ist der erste Film, der uns einen baudelairschen Helden gibt. Er ist fasziniert vom Laster und dem Widerspruch, er liebt und haßt die Familie zur gleichen Zeit. Für ein Filmjournal liegt die Bedeutung des Films in der Person von James Dean, dieser frischgepflückten ›Blume des Bösen‹, in James Dean, der Kino ist, so wie Lillian Gish, Chaplin, Ingrid Bergman etc. James Dean hat einem Film kommerzielle Lebensfähigkeit gegeben, der sonst kaum dafür qualifiziert wäre, er hat einer Abstraktion Leben eingehaucht, er hat das Interesse eines riesigen Publikums an moralischen Problemen geweckt, die auf unübliche Weise dargestellt wurden. Seine Kurzsichtigkeit hindert ihn daran zu lächeln, und das Lächeln, das man ihm durch Geduld entlockt, stellt einen Sieg dar. Seine Verführungskunst - man muß nur zuhören, wie das Publikum reagiert, als Raymond Massey das Geld, das seine Liebe darstellt, zurückweist - ist so groß, daß er mit dem Segen sowohl der Cinéasten wie des Massenpublikums allnächtlich auf der Leinwand Vater und Mutter umbringen kann. Sein Charakter in diesem Film ist eine Synthese aus Les Enfants Terribles - ein einsamer Erbe von Elisabeth, Paul und Dareglos.« (François Truffaut, Cahiers Du Cinéma).
»Das farbige Breitwandbild wird nicht zur Komposition von Totalen genutzt, sondern durch wechselnde Perspektiven, schnelle Schnitte und irritierende Schiefstellungen der Kamera weitet sich die Konfrontation über die Grenzen des Generationenkonfliktes aus zum Kampf eines Individuums gegen eine von vergangenen Strukturen, überkommenen Wertvorstellungen und nicht mehr überzeugenden Bildern beherrschte Welt. Die mythische Dimension des Films ist aus konkreten historischen Bezügen abgeleitet. Im Hollywood-Kino sind Himmelsrichtungen moralische Orte, steht der Westen für individuelle Freiheit, Entdeckergeist, aber auch Gesetzlosigkeit, der Osten für Demokratie, Bürgerlichkeit und Bürokratie. Kazan knüpft daran an und dreht die Verhältnisse um. Im Osten liegt jetzt das friedliche Landstädtchen und im Westen, am Pazifik der turbulente Fischerhafen. Dort hat sich neues Leben entfaltet, mit Gewinnsucht und Unmoral, während die patriarchalischen Umgangsformen der frommen Pioniere im Hinterland zum fundamentalistischen Herrschaftswillen verhärtet sind. Nur aus dieser Eskalation der Widersprüche ist der wichtigste Wendepunkt des Plots zu verstehen, der Zorn nämlich, mit dem der Vater das unlauter erworbene Geld des Sohnes von sich weist. Cal, ist hin- und hergerissen zwischen der Ehrenhaftigkeit und der Kälte des Vaters, der seine Frau als persönliches Eigentum behandelt, und dem unlauteren Reichtum der Mutter, die es gewagt hat, aus dem puritanischen Käfig auszubrechen. In dieser zerbrochenen Familie spiegelt sich eine Gesellschaft, die ihre Ideale verloren hat und nicht mehr so recht weiß, wie das passieren konnte. Es ist alles vertraut und falsch. Der amerikanische Traum ist in seine Bestandteile explodiert, die sich gegenseitig vernichten, dabei aber einen letzten Aufschwung an Vitalität entfalten. Die repressiven Dogmen werden überrollt von der rücksichtslosen und destruktiven Unschuld der Kinder. Ratlosigkeit bleibt als letzter Akzent: Eher unter melodramatischem Zwang denn aus Einsicht erfolgt des Vaters Bekehrung, und eher zerbrochen als erlöst wirkt am Ende der verlorene Sohn, der in die Fußstapfen des Vaters treten wird.« (Günter Giesenfeld in: Koebner (Hrsg.), Filmklassiker).
Academy Awards, USA
|
|||
Jahr | Kategorie/Preisträger | ||
---|---|---|---|
1956
|
Beste Nebendarstellerin - Jo Van Fleet
|
||
Bester Hauptdarsteller - James Dean (Nominierung)
|
|||
Beste Regie - Elia Kazan (Nominierung)
|
|||
Bestes adaptiertes Drehbuch - Paul Osborn(Nominierung)
|
|||
British Academy Awards, UK
|
|||
Jahr
|
Kategorie/Preisträger | ||
1957
|
Bester Film (Nominierung)
|
||
Bester ausländischer Darsteller - James Dean
(Nominierung)
|
|||
Vielversprechendster Newcomer - Jo Van Fleet (Nominierung)
|
|||
Filmfestival Cannes, Frankreich
|
|||
Jahr | Kategorie/Preisträger | ||
1955 |
Bestes Drama - Elia Kazan
|
||
Golden Globes, USA
|
|||
Jahr | Kategorie/Preisträger | ||
1956 |
Bestes Drama
|
||
|
Hahn, Ronald M./Jansen, Volker: Kultfilme (Heyne Filmbibliothek), München 1998
Heinzlmeier, Adolf/Schulz, Berndt: Kultfilme (Cinema-Buch), Hamburg 1989
Koebner, Thomas (Hrsg.): Filmklassiker, Stuttgart/Leipzig 1995