Good Morning, Vietnam




Technisches
Land
 
USA
Jahr
 
1987
Länge
 
120 min. (3308 m)
Farbe
 
Color
Tonverfahren
 
Dolby
Format
 
35 mm (1.85:1)
Kriegsfilm
Komödie
Drama


Credits
Regie   Barry Levinson
Drehbuch   Mitch Markowitz
Kamera   Peter Sova
Spezialeffekte   Fred Cramer
Schnitt   Stu Linder
Musik   Alex North
Songs   The Grass Roots, Marveletts,
    Perry Como etc.
Ton   Clive Winter, David J. Hudson,
    Mel Metcalfe, Terry Porter, Bill Phillips
Prod.-Design   Roy Walker
Bauten   Richard Mackenzie, Tessa Davies
Ausstattung   Steve Spence
Kostüme   Keith Denny
Maske   Eric Allwright
Stunts   Cliff Curtis
Produktion   Harry Benn, Mark Johnson,
    Larry Brezner/ Touchstone mit
    Silver Screen Partners III
Verleih   Warner, Touchstone Home (Video)


Erstaufführung

Kinostart
USA   23.12.1987
D   08.09.1988
       
Videostart
D   20.03.1989
       
TV-Premiere
D   15.02.1992, Premiere
       
DVD
USA
  10.11.1998 (Buena Vista)
USA
  17.04.2003 (Buena Vista)
USA
  10.01.2006 (Buena Vista, Special Edition)
D
  09.11.1998 (Buena Vista)
D
  16.05.2002 (Buena Vista, Special Edition)
D
  17.07.2008 (Kabel 1, Die besten Filme aller Zeiten)


Einspielergebnisse
USA
 
123922000 $
 
D
 
1481681 €, 338225 Zuschauer


Darsteller
Robin Williams   (Adrian Cronauer)
Forest Whitaker   (Edward Garlick)
Tung Thanh Tran   (Tuan)
Chintara Sukapatana   (Trinh)
Bruno Kirby   (Lt. Steven Hauk)
Robert Wuhl   (SSgt. Marty Lee Dreiwitz)
J.T. Walsh   (Sgt. Major Phillip Dickerson)
Noble Willingham   (General Taylor)
Richard Edson   (Private Abersold)
Juney Smith   (Sgt. Phil McPherson)
Richard Portnow   (Dan "The Man" Levitan)
Floyd Vivino
  (Eddie Kirk)
Cu Ba Nguyen   (Jimmy Wah)
Dan Stanton   (Zensor #1, SSgt.)
Don Stanton   (Zensor #2, SSgt.)
Danny Aiello III   (MP #1)
John Marshall Jones   (MP #2)
James McIntire   (Sergeant #1 bei Jimmy Wah's)
Peter Mackenzie   (Sergeant #2 bei Jimmy Wah's)
No Tran   (Vietnamesischer Student)
Hoa Nguyen   (Vietnamesischer Student)
Uikey Kuay   (Vietnamesischer Student)
Suvit Abakaz   (Vietnamesischer Student)
Panas Wiwatpanachat   (Vietnamesischer Student)
Lerdcharn Namkiri   (Vietnamesischer Student)
Hanh Hi Nguyen   (Vietnamesischer Student)
Tuan Lai   (Vietnamesischer Student)
Boonchai Jakraworawut   (Vietnamesischer Student)
Joe B. Veokeki   (Vietnamesischer Student)
Wichien Chaopramong   (Vietnamesischer Student)
Kien Chufak   (Vietnamesischer Student)
Prasert Tangpantarat   (Vietnamesischer Student)
Tim O'Hare   (Soldat im Konvoi)
John Goyer   (Soldat im Konvoi)
Louis Hood   (Soldat im Konvoi)
Christopher Mangan   (Soldat im Konvoi)
Kenneth Pitochelli   (Soldat im Konvoi)
Jonathan MacLeod   (Soldat im Konvoi)
Gregg T. Knight   (Soldat im Konvoi)
Ralph Tabakin   (Kaplan)
Sangad Sangkao   (Viet Cong Anführer im Dschungel)
Vanlap Sangko   (Viet Cong Anführer im Dschungel)
Mark Johnson   (Mr. Sloan, Englischlehrer)


Inhalt
Der erfolgverwöhnte Diskjockey Adrian Cronauer kommt 1965 nach Vietnam, um dort den lahmen Radiosender der US-Army munter zu machen. Mit Rockmusik und kessen Sprüchen erobert der Schnellsprecher im Handumdrehen die Herzen der GIs. Schlagartig verändert sich damit Moral und geistiges Klima, im Sender und an der Front. Doch seine Vorgesetzten verstehen keinen Spaß und machen ihm das Leben schwer. Major Dickerson, der direkte Gegenspieler Cronauers, begrüßt ihn schon bei seiner Ankunft mit dem Rat, ihm besser aus dem Weg zu gehen. Als Cronauer auf der Straße das Mädchen Trinh sieht, hat er nur noch den Wunsch, ihre Bekanntschaft zu machen. Doch im sittenstrengen Vietnam braucht er die Vermittlung der Verwandtschaft, und so sucht er die Freundschaft ihres Bruders Tuan. Er schmuggelt sich kurzerhand als Englischlehrer in die Klasse, wo Trinh und ihr Bruder Englisch lernen. Nachdem in einer Bar eine Bombe explodiert und zwei Soldaten getötet werden, gehorcht Cronauer seinem Gewissen: trotz Zensur verliest er diese Nachricht in seiner Sendung. Das bringt ihn endgültig in die Schußlinie. Nur ein weitherziger General nimmt ihn gegen die mißgünstigen Intrigen in Schutz. Da man ihn mit legalen Mitteln nicht los wird, schickt man ihn eines Interviews wegen an die Front, wohl wissend, daß die Gegend vom Vietkong kontrolliert wird. Mit Hilfe Tuans wird er zwar gerettet, doch wird klar, daß der junge Vietnamese auf der Seite des Vietkong steht und für den Anschlag auf die Bar verantwortlich ist. Durch diese Verbindung ist Cronauer untragbar geworden und wird, menschlich enttäuscht und politisch desillusioniert, strafversetzt. Als letzte Geste bleibt ein Baseball-Spiel mit den Vietnamesen seines eigenwilligen Konversationskurses und ein Tonband, das er seinem Nachfolger übergibt.

 


Kritik

Im Vergleich zu Robert Altmans M*A*S*H, der zu einem Zeitpunkt entstand, als der Vietnamkonflikt seinen Höhepunkt erreicht hatte, spiegelt Barry Levinsons Good Morning, Vietnam die Ereignisse im Rückblick wider. Bei aller Komik ist diese Rückschau nüchterner und direkter. Die Tragikkomödie ist perfekt auf den Hauptdarsteller Robin Williams zugeschnitten, der den akrobatischen Mikrofon-Turner brillant verkörpert. Ihm gelingt es zugleich, die schmerzlichen Lernprozesse eines US-Soldaten in diesem sinnlosen Krieg anschaulich zu machen. So hat diese erste Vietnam-Komödie durchaus ihre ernsten Seiten. Hinter der virtuosen Sprachkomik seines Maulhelden läßt der Regisseur Barry Levinson auch Kritik aufblitzen. Mit der flüchtigen Kameraführung, die das Land und seine Bewohner förmlich ignoriert, und den oberflächlichen Witzen und Sprüchen der Soldaten über Vietnam zeigt Levinson deren Desinteresse und die Sinnlosigkeit ihres Einsatzes deutlich auf. Charakteristisch ist der Satz, den er den Vietkong-Krieger Tuan sagen läßt: »Ihr bringt ein Volk um, das so weit von eurer Heimat entfernt lebt. Nicht wir, ihr seid der Feind.« Am klarsten offenbart er seinen Standpunkt in einer gekonnten Bild-Ton-Montage zu Louis Armstrongs Oldie »What a wonderful world«: Im ironischen Kontrapunkt zur schmelzenden Melodie sind da romantische Landschaftsaufnahmen, erwachendes Straßenleben, marschierende Soldaten, Explosionen, Brände, Kämpfe zu sehen. Hier gewinnt keiner, sagen uns diese Bilder. Die Kritik am militärischen Bürokratismus und an der amerikanischen Informationspolitik im Vietnam-Krieg gegenüber den eigenen Soldaten ist stellenweise sarkastisch. Der Stimmenimitator Cronauer unterläuft die offiziellen Direktiven immer wieder, wenn er in fiktiven Gesprächen Krieg, Militär und Prominente durch den Kakao zieht. Dabei bleibt die historische Realität des Krieges allerdings zu blaß im Hintergrund. Das mag mit daran liegen, daß die Figuren um den Radiostar allzusehr im Klischeehaften steckenbleiben: der schlitzäugige Vietkong und die zierliche Vietnamesin einerseits, der widerliche Vorgesetzte und der weinerliche Neger andererseits. »Auch der subtile Kulturimperialismus der Story, die deftigen Klischees in Bild und Ton schmälern die hehren liberalen Ambitionen.« (Wolf Donner, Tip). Insgesamt aber dennoch ein humorvoller, flotter Vietnam-Film mit kritischem Ansatz, der zugleich zum Nachdenken anregt.



Auszeichnungen
Academy Awards, USA
Jahr   Kategorie
1988
Oscar
Bester Hauptdarsteller - Robin Williams (Nominierung)
 
Golden Globes, USA
Jahr   Kategorie
1988
Golden Globe
Bester Hauptdarsteller (Musical/Komödie) - Robin Williams
 
British Academy Awards, UK
Jahr   Kategorie
1989
British Academy Award
Bester Hauptdarsteller - Robin Williams (Nominierung)
Bester Ton - Clive Winter, Terry Porter, Bill Phillips(Nominierung)
 


Bewertung
 
*
*
 


Literatur

Ulrich Lössl in: medien+erziehung, 6/1988; Hans Messias in: film-dienst, 17/1988; Helmut Schmitz in: FR, 9.9.1988; Margarethe von Schwarzkopf in: Die Welt, 8.9.1988; steadycam, 10/1988; Ulrich von Thüne in: epd Film, 9/1988

Cinema Nr.124 (9/1988), S.54

Hölzl, Gebhard/Peipp, Matthias: Fahr zur Hölle, Charlie! (Heyne-Filmbibliothek),München 1991



Weblinks"

IMDB