Gremlins - Kleine Monster




Technisches
Land
 
USA
Jahr
 
1984
Länge
 
108 min. (2944 m)
Farbe
 
color
Tonverfahren
 
70 mm 6-Track/Dolby
Format
 
35 mm (1.85:1)
Horror
Komödie


Regie   Joe Dante
Drehbuch   Chris Columbus
Kamera   John Hora
Spezialeffekte   Bob Mac Donald sr. für Dream Quest ,
    Images Fantasy II Film Effekts, Visual
    Concepts Engineering
Schnitt   Tina Hirsch
Musik   Jerry Goldsmith
Ton   Ken King (Mischung), Richard L. Anderson
    (Schnitt), Mark Mangini (Schnitt)
Prod.-Design   James H. Spencer
Bauten   William Matthews
Ausstattung   Jackie Carr
Kostüme   Norman Burza, Linda Matthews
Maske   Greg LaCava, Chris Walas (Make-up),
    Cheri Ruff (Frisuren)
Stunts   Terry Leonard
Produktion   Michael Finnell, Steven Spielberg,
    Frank Marshall, Kathleen Kennedy für
    Amblin Entertainment/Warner Brothers
Verleih   Warner Columbia


Kinostart
USA
  08.06.1984
D
  26.10.1984
       
Videostart
D
  Dezember 1985
       
DVD
USA
  30.07.1997 (Warner Home Video)
USA
  21.08.2000 (Warner Home Video)
USA
  20.08.2002 (Warner Home Video, Special Edition)
USA
  09.09.2003 (Warner Home Video, 2er-Pack)
D
  29.03.2000 (Warner Home Video)


 
USA
  148170000 $
 
D
  11587466 €, 3143289 Zuschauer


Zach Gilligan   (Billy Peltzer)
Phoebe Cates   (Kate)
Hoyt Axton   (Rand Peltzer)
Polly Holliday   (Mrs.Deagle)
Frances Lee McCain   (Lynn Peltzer)
Dick Miller   (Mr.Futterman)
Glynn Turman   (Roy Hanson)
Keye Luke   (Chinese)
Scott Brady   (Sheriff Frank)
Corey Feldman   (Pete)
Jonathan Banks   (Deputy Brent)
Edward Andrews   (Mr.Corben)
John Louie   (junger Chinese)
Judge Reinhold   (Gerald)


Auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn Billy stößt der Möchtegern-Erfinder Rand Peltzer in Chinatown auf ein seltsames kleines Wuscheltier. Mit auf den Heimweg bekommt er drei Regeln für die Haltung: Ins Tageslicht darf man das Vieh nicht bringen. Naß darf es nicht werden. Und niemals, niemals darf man es nach Mitternacht füttern. Unter dem Tannenbaum ist Billy ganz hingerissen von dem Mogwai, den er auf den Namen Gizmo tauft. Als Billys Freund jedoch aus Versehen ein Glas Wasser über Gizmo leert, quellen aus dessen Rücken fünf Pelzknäuel, die sich in Windeseile zu ausgewachsenen, deutlich rüpeligeren Mogwais entwickeln. Und als er der krakeelenden Meute nach Mitternacht - die Mogwais haben das Kabel seines Elektroweckers zernagt - noch ein Hühnchen kredenzt, verpuppen sie sich in glitschige Kokons, aus dem sie alsbald als kleine, sadistische Reptilungeheuer wieder ausschlüpfen. Mit Küchenmixer, Mikrowellenherd und langem Messer gelingt es Billys Mutter zwar, vier der Gremlins den Garaus zu machen. Doch der Anführer entkommt und hüpft in den Swimmingpool des nahegelegenen CVJM. In kürzester Zeit verwandelt eine Horde von Gremlins die friedliche Kleinstadt in ein Tollhaus. Als die kleinen Monster zur Krönung einer wilden Nacht Schneewittchen und die sieben Zwerge ansehen, jagt Billy das Kino per Gasexplosion in die Luft. Doch erneut entkommt der Anführer. In einem Kaufhaus kommt es schließlich zum Showdown. Mit Hilfe von Gizmo und seiner Freundin Kate gelingt es Billy, den Gremlin - drauf und dran, sich in einen Springbrunnen zu stürzen - ins Licht der aufgehenden Sonne zu locken, wo er auf besonders eklige Weise zerfällt. Tags darauf steht der alte Chinese, von dem sein Vater den Mogwai erworben hat, vor der Tür und holt Gizmo wieder ab.

 


Gremlins ist sowohl ein anarchistisches Anti-Weihnachtsmärchen von erfrischender Zynik als auch eine wahre Fundgrube für den Kino-Fan: bis zum Rand vollgestopft mit jenen Filmen, die Joe Dante und Produzent Steven Spielberg aus ihrer Jugendzeit kennen. Kurz bevor die Gremlins aus ihrem Kokon ausschlüpfen, läuft im Fernsehen die dazu passende Szene aus Don Siegels Die Dämonischen, eine alte Megäre erinnert an Margaret Hamilton in Das zauberhafte Land und ein Kino der Stadt zeigt A Boy's Life, Spielbergs-Arbeitstitel für E.T. Weiterhin gibt es recht offensichtliche Anspielungen auf Tobe Hoopers Blutgericht in Texas, Gastauftritte von Steven Spielberg, Robby, dem Roboter (aus Alarm im Weltall) und George Pals Die Zeitmaschine und Dekorationen, die direkt aus CaprasIst das Leben nicht schön?stammen. Dick Miller, eine Art Elisha Cook des phantastischen Films, darf da natürlich auch nicht fehlen. Hier spielt er den Baggerfahrer Futterman, der jedem ausländischen Produkt mit gehörigem Mißtrauen begegnet. »Der Film ist sein eigenes Triple Feature« (Joe Dante). »Nicht, daßGremlins aus diesem Kompendium phantastischer Filme deren Formen und Erzählstrukturen destillieren und somit transparent machen will. Produzent Spielberg und Regisseur Dante geht es einfach nur darum, die Highlights ihrer jeweiligen Film-Lieblinge effektvoll zu einem neuen Ganzen zu verbinden.« (Norbert Stresau, Spektrum Film ).

»Aber es hieße dem Film unrecht zu tun, wollte man ihn allein auf diesen Aspekt festlegen. Auf einer anderen, nicht minder komischen und sinistren Ebene ist diese Geschichte eine durchaus einleuchtende, aufklärerische Parabel auf die Ambivalenz des Wunderbaren und darauf, wie wenig der Mensch auf Grund seiner Unreife diesem Wunderbaren gewachsen scheint. Es kommt nicht von ungefähr, daß sich die Gremlins bei ihren Anschlägen mit Vorliebe der Technik bedienen - und es ist keineswegs zufällig, daß der Vater des Jungen ein phantasiereicher Erfinder von Küchengeräten, der aber zuletzt nur bösartige kleine Küchenmonster zustande bringt. Die Gremlins, das sind die Kobolde des technologischen Irrsinns. Dante ist hier mit den griffigen Methoden des Horror- und Schnulzenkinos eine hinterhältige Attacke auf die moderne Gesellschaft gelungen, bei der man sich zudem noch köstlich amüsiert.« (Filmdienst).

Gremlins entwickelte sich zu einem absoluten Kassenschlager und zog ein Sequel nach sich, das 1990 unter dem Titel Gremlins II in die Kinos kam.



Goldene Leinwand, Deutschland
Jahr
Kategorie
1985

Goldene Leinwand

 


 
*
*
*
 


Hubert Haslberger in: film-dienst, 21/1984

Cinema Nr.78 (11/1984), S.18

Schnelle, Frank: Die Spielberg-Factory (Heyne Filmbibliothek), München 1993

Stresau, Norbert: Der Horror-Film (Heyne Filmbibliothek), München 1987

Stresau, Norbert/Wimmer, Heinrich(Hrsg.): Enzyklopädie des phantastischen Films, Meitingen 1986ff