Land
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Jahr
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1949
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Länge
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105 min.
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Farbe
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Tonverfahren
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Western Electric
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Sound System
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Format
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35 mm (1.37:1)
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Regie | Howard Hawks | |
Drehbuch | Charles Lederer, Hagar Wilde, | |
Leonard Spiegelgass | ||
Literaturvorlage | Henri Rochard | |
Kamera | Norbert Brodine, Osmond Borradaile | |
Spezialeffekte | Fred Sersen | |
Schnitt | James B. Clark | |
Musik | Cyril Mockridge | |
Ton | George Leverett, Roger Herman | |
Bauten | Thomas Little, Walter M. Scott | |
Ausstattung | Lyle Wheeler, Albert Hogsett | |
Maske | Ben Nye | |
Produktion | Sol C. Siegel für 20th Century Fox | |
Verleih | Centfox |
11.08.1949 | |||
17.03.1950 | |||
16.12.1972, ARD | |||
06.01.2004 (Fox) | |||
16.09.2004 (MC-One) |
?
Cary Grant | (Henri Rochard) | |
Ann Sheridan | (Catherine Gates) | |
Marion Marshall | (weibliche Soldatin) | |
Randy Stuart | (weibliche Soldatin) | |
William Neff | (Captain Jack Rumsey) | |
Eugene Gericke | (Tony Jowitt) | |
Kenneth Tobey | (Red) | |
John Whitney | (Trumble) | |
Martin Miller | (Schindler) |
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»Man hat I Was A Male War Bride unter anderem deswegen als eines der schwächeren Werke Hawks' mißverstanden, weil der Film einmal nicht die sonst übliche strenge symmetrische Struktur zeigt, sondern deutlich in zwei sehr unterschiedliche Teile zerfällt. Im ersten Teil müssen sowohl der Mann als auch die Frau erkennen, daß und welche Gefühle sie füreinander hegen, und sie müssen lernen, sie einander zu zeigen. Sie können dies am Anfang nicht, weil sie beide ungeprüft gängige Vorstellungen übernommen haben. Im zweiten Teil kämpfen sie gemeinsam gegen die Vorurteile und das Desinteresse einer starren Bürokratie, die dazu neigt, Menschen als Stereotypen zu behandeln und zur Sterilität zu verdammen. Deswegen auch finden sich in diesem Film so auffällig viele verbale und visuelle Anspielungen auf Verstümmelung und Kastration. Selten auch hat man in einem amerikanischen Film Sexualität mit solcher Offenheit positiv dargestellt gesehen wie am Ende dieser Komödie: Henri schließt sich mit Catherine und derem vollem Einverständnis in der Schiffskabine ein für die gesamte Überfahrt - und wirft den Schlüssel auch noch aus dem Bullauge.« (Rolf Thissen, Howard Hawks).
»Als Satire auf die Bürokratie der Militärmaschinerie ist der Film zugleich eine Attacke auf gewisse charakteristische Züge des modernen Amerika. Zu Beginn wird die wird die europäische Schlampigkeit gegen die amerikanische Super-Effizienz gesetzt: Weder von seinem deutschen Fahrer noch von den Zivilisten, die der Fahrer befragt, kann Henri eine brauchbare Auskunft über den richtigen Weg nach Heidelberg bekommen. Während die Befragten sich noch heftig untereinander widersprechen, lehnt Henri aus dem Auto und fragt einen amerikanischen Soldaten, der ihm mit ruhiger Präzision den richtigen Weg weist. Dieses Amerika-Image wird den ganzen Film hindurch immer wieder betont, vor allem durch die Figur der Catherine Gates. Der Film beschäftigt sich hauptsächlich mit den natürlichen Folgen dieser Effizienz: Skrupellosigkeit, totaler Mangel an Flexibilität und die Tendenz, Menschen als Stereotypen zu behandeln. Daß der Film in zwei Teile zerfällt, einen ersten, in dem Henri sich mit der amerikanischen Frau auseinanderzusetzen hat, und einen zweiten, in dem er es mit dem ganzen bürokratischen Apparat zu tun bekommt, bedeutet nicht, daß er auseinanderfällt: beides wird dargestellt als Produkt derselben nationalen Neigung. Leutnant Gates ist Hawks' extremstes und explizitestes Porträt der modernen amerikanischen Frau, einem aggressiven und dominierenden Wesen, wild entschlossen, den Mann zu unterdrücken. Das geht einher mit einer extremen sexuellen Zimperlichkeit: sie verbittet es sich sogar, daß Henri ihr den Rücken massiert. Eine der Stärken des Films liegt darin, daß wir all dies als eine Sache des konditionierten Reflexes aufnehmen und dabei immer der verdrängten Weiblichkeit der Figur bewußt bleiben.« (Robin Wood, Howard Hawks).
»Die psychologische Struktur des Films nährt die Vorstellung einer sich kontinuierlich steigernden Invasion des Weiblichen, an deren Ende die Auflösung von Henris männlicher Identität steht. Durch die Heirat mit Catherine verliert Henri Letztere, findet keinen Schlaf und sich selbst in Räumen wieder, die ausschließlich mit Frauen und Kindern angefüllt sind. Die Bürokratie erschafft das Alptraum-Setting einer homogenen weiblichen Welt, in der Henri nur noch eines bleibt: seine eigene Frau zu werden. So erscheint die Narration auch als ein karthartischer Gang durch die Hölle männlicher Weiblichkeitsphobien, an deren Ende erst die sexuelle Vereinigung möglich wird. Im Bullauge der Kabine, in die sich beide eingeschlossen haben, zieht die Freiheitsstatue als phallisches Sinnbild vorüber. Die Grenzen sind wiederhergestellt, die Vereinigung ist vollzogen.« (Patricia Römer in: Heinz B. Heller/Matthias Steinle (Hrsg.), Filmgenres: Komödie).
Die Dreharbeiten fanden 1948 in Deutschland und England statt und wurden durch eine Gelbsuchterkrankung des Hauptdarstellers für kurze Zeit unterbrochen. Cary Grant wurde von einigen Kritikern das Ende seiner Karriere prophezeit, als er sich entschloß, in Damenkleider zu schlüpfen; doch die Rolle der männlichen Kriegsbraut, für die eigentlich Rex Harrison vorgesehen war, sollte eine seiner besten werden. Dem hervorragenden Drehbuch, an dem auch Orson Welles mitgearbeitet hat, den ironischen Dialogen und natürlich dem trockenen Humor Grants ist es zu verdanken, daß Ich war eine männliche Kriegsbraut nicht auf das Niveau üblicher Travestie-Klamotten sinkt.
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Heller, Heinz B./Steinle, Matthias (Hrsg.): Filmgenres: Komödie, Stuttgart/Leipzig 2005
Thissen, Rolf: Howard Hawks (Heyne Filmbibliothek), München 1987