Der Sinn des Lebens




Technisches
Land
 
Gb
Jahr
 
1983
Länge
 
106 min. (2911 m)
Farbe
 
color
Tonverfahren
 
Dolby
Format
 
35 mm (1.85:1)
Komödie


Regie   Terry Jones, Terry Gilliam
Drehbuch   Graham Chapman, John Cleese, Terry
    Gilliam, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin
Kamera   Peter Hannan, Roger Pratt
Spezialeffekte   George Gibbs
Schnitt   Julian Doyle
Musik   Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin,
    Graham Chapman, John Cleese, John
    du Prez, Dave Howman, Andre Jacquemin
Ton   Garth Marshall
Prod.-Design   Harry Lange
Bauten   John Beard, Richard Dawking
Ausstattung   Simon Wakefield, Sharon Cartwright
Kostüme   Jim Acheson
Maske   Mary Hillman
Produktion   :John Goldstone für Celandine Films/The
    Monty Pythons Partnership für Universal
Verleih   UIP, CIC (Video)


Kinostart
Gb
  30.03.1983
D
  26.08.1983
       
Videostart
D
  April 1985
       
DVD
USA
  18.03.1998 (Image Entertainment)
USA
  02.09.2003 (Universal)
USA
  23.08.2005 (Anchor Bay)
D
  05.10.2000 (Universal)
D
  08.05.2003 (Columbia Tristar)
D
  13.11.2003 (Universal)
  04.09.2000 (Universal)


 
D
  1929070 €, 542088 Zuschauer


Terry Jones   (Fisch Nr.6/ Mutter/ Priester/
    Biggs/ Sergeant/ fremder Mann/
    Bert/ Maria/ Mr. Creosote/
    Mrs.Brown/ Blatt Nr.1/ Fiona
    Portland-Smyth)
Graham Chapman   (Fisch Nr.1/Wymer/ Hordern/
    Geburtshelfer/ Harry Blackitt/
    General/ Erzähler Nr.1/ Coles/
    Dr. Livingstone/ Eric/ fremde
    Frau/ Geoffrey/ Vorsitzender/
    Gast Nr.4/ Arthur Jarrett/ Tony
    Bennett)
Michael Palin   (Fisch Nr.5/ Mr. Pycroft/ Vater/
    Erzähler Nr.1/ Kaplan/ Carter/
    Fuhrmann/ Sergeant Major/
    Pakenham-Walsh/Quizmasterin)
John Cleese   Fisch Nr.2/ Dr. Spenser/
    Humphrey Williams/ Sturridge/
    Ainsworth/ Kellner/ Maitre D/
    Sensenmann
Eric Idle   (Fisch Nr.3/ Sänger/ Mr. Moore/
    Watson/ Mrs. Blackitt/ Atkison/
    Opfer Nr.3/ Mrs. Hendy/ Perkins/
    Mann in Pink/ Noel Coward/
    Gaston/ Angela)
Terry Gilliam   (Fisch Nr.4/ Walters/ M'Lady
    Joeline/ Mr. Brown/ Zulu/
    Howard Katzenberg)
Carol Cleveland   (Kellnerin)
Simon Jones   (Jeremy Portland-Smythe)

Patricia Quinn

  (Mrs. Williams)

Judy Loe

  (Krankenschwester)
Andrew MacLachlan   (Stallknecht)
Mark Holmes   (abgetrennter Kopf)
Valerie Whittingham   (Mrs. Moore)
Jennifer Franks   (Braut)
Imogen Bickford-Smith   (Krankenschwester)
Angela Mann   (Ehefrau von Gast Nr.2)
Peter Lovstrom   (junger Mann)
Victoria Plum   (Tochter)
Anne Rosenfeld   (Tochter)


Der Vorfilm. Die geknechteten Angestellten der »Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung« meucheln ihre dynamischen Jungmanager-Chefs, segeln mit ihrem Bürohaus in die Welt hinaus, überfallen Manhattan und stürzen schließlich vom Rand der Welt ins Nichts. Teil 1: Das Wunder der Geburt. In einem Krankenhaus, wo die Ärzte nur an den neuesten Wundern medizinischer Technik - insbesondere der Maschine mit dem »Ping« - interessiert sind, bringt eine Frau ein Kind zur Welt. Das Wunder der Geburt 2.Teil: Die dritte Welt. In Yorkshire singt ein arbeitsloser Katholik seinen zahlreichen Kindern das Sperma-Lied vor und verkauft sie danach an die medizinische Forschung, weil das Geld zu knapp ist. Teil 2: Wachsen und Lernen. Im Sexualkundeunterricht gibt ein Lehrer eine praktische Vorführung mit seiner Frau. Teil 3: Gegeneinander kämpfen. Bei einer wilden Schlacht während des Ersten Weltkrieges erhält ein Offizier von seinen Untergebenen zahlreiche Geburtstagsgeschenke. Im Zulukrieg reißt ein Tiger einem Offizier das Bein ab. Seine Kameraden machen sich auf die Suche nach dem verschwundenen Bein und entdecken zwei Männer in einem Tigerkostüm. Die Mitte des Films: Eine Frau veranstaltet einen surrealistischen Such-den-Fisch- Wettbewerb. Teil 4: Wechseljahre. Ein amerikanisches Paar besucht ein Konversationsrestaurant. Teil 5: Lebende Organverpflanzungen. Zwei Männer entfernen die Leber eines Organspenders bei lebendigem Leib. Seine Frau macht eine kleine Reise durch die Galaxis. Teil 6: Herbstjahre. In einem schnieken Restaurant frißt der dickste Mann der Welt soviel, bis er platzt. Teil 6B: Der Sinn des Lebens. Ein Kellner des Restaurants erklärt seine Lebensphilosophie. Teil 7: Der Tod. Meister Hein besucht eine kleine Party, bei der vergiftete Lachspastete gereicht wurde. Er geleitet die frisch Verstorbenen in den Himmel, eine gigantische Hollywood-Show. Die Frau aus der Mitte des Films erklärt, daß der Sinn des Lebens längst nicht so wichtig ist wie Sex und Gewalt. Nur damit ließen sich Videoglotzer nämlich zurück ins Kino locken.

 


»Wie diese Inhaltsangabe bereits andeutet, gibt das bislang letzte Gemeinschaftswerk der Monty Pythons die in Die Ritter der Kokosnuß und Jabberwocky versuchte geradlinige Dramaturgie auf und entscheidet sich statt dessen für eine Sketch-Kollektion von Spielfilmlänge. Das Resultat ist ein erheblicher Rückschritt und unterscheidet sich, mit Ausnahme des größeren Aufwandes und eines gewissen schlüpfrigen Tons, kaum von ihren nun schon einige Jahre zurückliegenden Fernsehshows.« (Monthly Film Bulletin). Mit dem Unterschied, daß sich die Zeiten inzwischen gewandelt haben und der Humor deutlich an Ruppigkeit gewonnen hat. »Sex, Sakrileg, Skatologie. Und ein Aquarium voll sprechender Fische. Für jeden gibt es etwas in Der Sinn des Lebens. Von den extrem geselligen Fischen abgesehen, ist dieser Film dahingehend entworfen, im selben Moment den einen zu beleidigen und einen anderen vor Lachen aus dem Sessel zu fetzen. Inzwischen ist aus den Monty Pythons ein echter Flugzirkus geworden, der in wilden Luftschlachten den bürokratischen Wahnsinn und die Heuchelei unserer Zeit attackiert, in komischen Schleifen und Kurven im Tiefflug über ein Schlachtfeld aus Dreck, Blut und Innereien hinwegfegt. Mit diesem Film haben die Pythons die üblichen Grenzen der Satire, ja selbst ihre eigene Prämisse hinter sich gelassen. Ihre Attacken auf die Spießermoral sind von eigenem, wildem, beinahe Swiftschen Ernst. Genau das unterscheidet ihren Humor von dem ihrer Konkurrenz, rettet ihn vor seinen eigenen Exzessen und macht schließlich auch den Versuch, ihm zu trotzen, zu einem so müsanten Erlebnis.« (Time).

Ob der Zweck die Mittel heiligt oder hier nur »in Blut und Eingeweiden herumgestochert« wird und »der Humor zu seinen Objekten kein satirisches Verhältnis gewinnt« (Filmdienst), muß jeder selbst entscheiden. Der Sinn des Lebens ist eine Provokation, darauf angelegt, extreme Reaktionen auszulösen: »Der Zuschauer wird mit seinem Lachen auf sich selbst verwiesen; jede Sicherheit wird ihm genommen. Er muß selbst denken und überprüfen. Ein Rezept, eine Antwort auf die große Sinnfrage, bekommt er nicht mit auf den Weg. Seine Zukunft, seine Utopie liegt in der Negation der Negation, die er in produktiver Phantasietätigkeit, und nicht nur da, selbst vollziehen muß. Der Sinn des Lebens ist ein Film für alle - gegen jeden.« (Rolf Selas, Medium).



British Academy Awards, UK
Jahr   Kategorie/Preisträger
1984
British Academy Awards
Bester Originalsong - Dave Howman, André Jacquemin, Terry Jones, Michael Palin
für den Song »Every Sperm Is Sacred« (Nominierung)
 
Filmfestival Cannes, Frankreich
Jahr   Kategorie/Preisträger
1983
Goldene Palme
Großer Preis der Jury - Terry Jones
 

 



 
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Hans Gerhold in: film-dienst, 18/1983

Cinema Nr.63 (8/1983), S.62

Hahn, Ronald M./Jansen, Volker: Das neue Lexikon des Fantasy-Films, Berlin 2001

Müller, Jürgen: Filme der 80er, Köln 2002

Pittler, Andreas: Monty Python (Heyne Filmbibliothek), München 1997