Land
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Jahr
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1939
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Länge
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110 min.(2964 m)
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Farbe
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Tonverfahren
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Mono
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Format
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35 mm (1.37:1)
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Regie | Ernst Lubitsch | |
Drehbuch | Charles Brackett, Billy Wilder, Walter Reisch | |
Literaturvorlage | Melchior Lengyel | |
Kamera | William Daniels | |
Schnitt | Gene Ruggiero | |
Musik | Werner Richard Heymann | |
Ton | Douglas Shearer | |
Bauten | Edwin B. Willis | |
Ausstattung | Cedric Gibbons, Randall Duell | |
Kostüme | Gilbert Adrian | |
Maske | Jack Dawn (Make-up), Sydney Guilaroff (Frisuren) | |
Produktion | Ernst Lubitsch für Loew's Inc./MGM | |
Verleih | MGM, Warner Home (Video) |
06.10.1939 | |||
07.12.1948 | |||
23.12.1971, ARD | |||
06.09.2005 (Warner Brothers) | |||
14.10.2005 (Warner Home Video) | |||
28.01.2006 (SZ-Cinemathek Nr. 48) |
2279000 $ |
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1187000 $ |
Greta Garbo | (Ninotschka) | |
Melvyn Douglas | (Graf Léon d'Algut) | |
Ina Claire | (Großfürstin Swana) | |
Bela Lugosi | (Kommissar Razinin) | |
Sig Rumann | (Iranoff) | |
Felix Bressat | (Buljanoff) | |
Alexander Granach | (Kopalski) | |
Gregory Gaye | (Graf Alexis Rakonin) | |
Rolf Sedan | (Hoteldirektor) | |
Edwin Maxwell | (Mercier) | |
Richard Carle | (Gaston) |
Kommissar Razinin erhält schlechte Nachrichten über seine Sendboten Iranoff, Buljanoff und Kopalski, die in Paris die Juwelen der Großherzogin Swana verkaufen sollen. Sie sind dem westlichen Lotterleben verfallen und schlagen gar vor, die in Paris lebende Großherzogin mit 50 Prozent der Kaufsumme zu beteiligen, da sie durch ihren Geliebten, Graf Léon, Ansprüche geltend gemacht habe. Razinin schickt Ninotschka, seine beste Agentin, nach Paris. Ninotschka geht mit den drei wankelmütigen Genossen hart ins Gericht; doch dann begegnet sie zufällig dem Grafen Léon und verliebt sich in ihn - ohne zu wissen, wer er ist. Als sie es erfährt, ist es auch schon zu spät. Ein Diener hat den Safe, den sie aus Versehen offengelassen hat, geplündert und die Juwelen zu Swana gebracht. Diese erpreßt Ninotschka kurzerhand: Léon oder die Juwelen. Das Pflichtbewußtsein siegt, die Heimat braucht Devisen. Ninotschka erhält die Juwelen zurück und reist schnurstracks mit den Genossen in die Sowjetunion. Monate sind vergangen, als Kommissar Razinin erneut unangenehme Nachricht erhält: Die Genossen Iranoff, Buljanoff und Kopalski erregen in der Türkei durch ständige Trunkenheit Aufsehen. Wieder muß Ninotschka nach dem Rechten sehen. Doch diesmal kommt alles anders: Die drei Genossen wollen nicht mehr in die Heimat zurück; sie haben ein russisches Restaurant eröffnet, in dem Léon auf seine Ninotschka wartet.
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»Ernst Lubitsch kann für sich das Verdienst in Anspruch nehmen, aus Greta Garbo einen lebendigen Menschen gemacht zu haben. Dazu bot die Figur der Ninotschka alle Möglichkeiten, der Regisseur mußte nur das Visier der Göttlichen lüften, und dies macht er in dieser Komödie Schritt um Schritt. Lubitsch gelang es, das komödiantische Potential aus dem berühmten Traumgesicht herauszukitzeln; Melvyn Douglas als Graf erzählt in einer Pariser Arbeiterkneipe seine Witze, ohne daß die Garbo eine Miene verzieht. Erst als er vor Aufregung vom Stuhl fällt, bricht sie in Gelächter aus, mit ihr die übrigen Gäste und am Ende auch der Graf. Lubitsch schrieb mit diesem Film eine Komödie besonderer Art, er brachte eine Menge unter einen Hut:›Die ganze Sehnsucht des Publikums nach Liebe und Lachen und Luxus, den ganzen Zynismus des Intellektuellen, dem keine Frivolität scharf genug ist, und die ganze Sentimentalität eines Menschen, der die Menschen liebt und sie zu gut kennt, um ihnen ihren Idealismus abendfüllend abzunehmen.‹Ninotschka ist jene unvergängliche Kino-Illusion, die den Lubitsch-Touch mit dem Garbo-Glamour verbindet. Zwei Jahre später zog sich Greta Garbo aus Hollywood zurück..« (Adolf Heinzlmeier, Kinoklassiker).
1939 wurde Ninotschka für drei Oscars nominiert, scheiterte in diesem Jahre aber an der übermächtigen Konkurrenz anderer Produktionen wie Vom Winde verweht und Mr.Smith geht nach Washington. Das Drehbuch wurde später zu einem Broadway-Musical umgearbeitet und dann als Musical neu verfilmt: Silk Stockings (Seidenstrümpfe, USA 1957) mit Cyd Charisse und Fred Astaire unter der Regie von Rouben Mamoulian.
Academy Awards, USA
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Jahr | Kategorie/Preisträger | ||
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1943 |
Beste Hauptdarstellerin - Greta Garbo (Nominierung)
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Bester Film (Nominierung)
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Bestes adaptiertes Drehbuch - Charles Brackett, Billy
Wilder, Walter Reisch (Nominierung)
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Beste Originalstory (Drehbuch) - Melchior Lengyel
(Nominierung)
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István Szabó in: FAZ, 21.6.1994
Cinema Nr.156 (5/1991), Plakatkarte
Engelmeier, Peter W.: 100 Jahre Kino - Die großen Filme, Augsburg 1994
Heinzlmeier, Adolf: Kinoklassiker, Hamburg/Zürich 1986
Karasek, Hellmuth: Billy Wilder, München 1994
Karasek, Hellmuth: Mein Kino - Die 100 schönsten Filme, Hamburg 1994
Koebner, Thomas (Hrsg.): Filmklassiker, Stuttgart/Leipzig 1995
Prinzler, Hans Helmut/Patalas, Enno (Hrsg.): Lubitsch, München/Luzern 1984
Renk, Herta-Elisabeth: Ernst Lubitsch, Reinbeck 1992
Seidl, Claudius: Billy Wilder (Heyne-Filmbibliothek), München 1988
Sinyard, Neil/Turner, Adrian: Billy Wilders Filme, Berlin 1980
Spaich, Herbert: Ernst Lubitsch (Heyne Filmbibliothek), München 1992