Land
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Jahr
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1959
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Länge
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120 min. (3315 m)
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Farbe
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Tonverfahren
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Mono / Westrex
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Recording System
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Format
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35 mm (1.85:1)
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Regie | Billy Wilder | |
Drehbuch | Billy Wilder, I.A.L. Diamond, nach einer | |
Idee von Robert Thoeren und M. Logan | ||
Kamera | Charles Lang jr. | |
Spezialeffekte | Milt Rice | |
Schnitt | Arthur P. Schmidt | |
Musik | Adolph Deutsch | |
Songs | :»I Wanna Be Loved By You« von Herbert | |
Stothart und Bert Kalmar, »Running Wild« von | ||
A.H. Gibbs und Leo Wood, »I'm Through With | ||
Love« von Matty Malneck und Gus Kahn | ||
Ton | Fred Lau | |
Bauten | Ted Haworth | |
Ausstattung | Edward G. Boyle | |
Kostüme | Orry-Kelly | |
Maske | Emile LaVigne (Make-up), Agnes Flanagan, | |
Alice Monte (Frisuren) | ||
Produktion | Billy Wilder für TheMirish/United Artists | |
Verleih | United Artists |
25.02.1959 | |||
17.09.1959 | |||
25.12.1972, ZDF | |||
22.05.2001 (MGM Home Entertainment) | |||
22.11.2001 (MGM Home Entertainment) | |||
27.04.2004 (MGM Home Entertainment, Gold Edition) | |||
08.08.2006 (MGM Home Ent., Ultimate Gold Edition) |
25000000 $
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Marilyn Monroe | (Sugar Kane) | |
Tony Curtis | (Joe/Josephine) | |
Jack Lemmon | (Jerry/Daphne) | |
George Raft | (»Gamasche« Colombo) | |
Pat O'Brien | (Mulligan) | |
Joe E. Brown | (Osgood) | |
Joan Shawlee | (»Sweet Sue«) | |
Nehemiah Persoff | (»Little Bonaparte«) | |
Billy Gray | (Sig Poliakoff) | |
George E. Stone | (»Toothpick Charlie«) | |
Dave Barry | (Beinstock) | |
Mike Mazurki | (Colombos Leibwache) | |
Harry Wilson | (Colombos Leibwache) | |
Beverly Wills | (Dolores) | |
Edward G. Robinson jr. | (Johnny Paradise) |
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»Manche mögens heiß wimmelt von Szenen deren schräge Komik einem unvergeßlich bleibt: die Autofahrt der vermeintlichen Bestattungsunternehmer durch das nächtliche Chicago, die sich plötzlich als Schwarzbrenner entpuppen, die ihre heiße Ware in einem Sarg transportieren; die Razzia auf die Flüsterkneipe; das Garagen-Massaker; die Jerrys Hormonhaushalt völlig durcheinanderbringende Party im Eisenbahn-Liegewagenbett; Osgoods Tangotanz mit ›Daphne‹ (›Daphne, du führst schon wieder!‹); Joes Bemühung, Sugar am Strand als genau der Millionär zu erscheinen, den sie sich vorgestellt hat; Joes Impotenz-Nummer an Bord von Osgoods Jacht; Colombos Tod durch einen aus einer Torte springenden Killer, bei dessen Geballer der »Kleine Bonaparte« dezent sein Hörgerät abschaltet. Und natürlich die Szene an Bord des Motorboots, in der Jerry dem guten Osgood enthüllt, daß er gar keine Frau ist.« (Hahn/Jansen, Kultfilme).
»Manche mögen Slapstick, Horror und Travestie, drei disparate Elemente, aus denen diese Filmkomödie wie eine Feuerwerksrakete aufgebaut ist. Die Stimmung steigt gleich einem Hochwasser, kurz vor der Katastrophe kommen neue Turbulenzen auf, überschlägt sich das Tempo noch einmal, prasseln die Gags über die Kinogänger. Überstrahlt wird diese verrückte Saxophon-und-Geigen-Nummer von der naiven Erotik eines Engels namens ›Sugar‹: Marilyn Monroe. ›I wanna be loved by you‹, singt sie, was niemandem schwerfällt, am wenigsten Josephine, die dann doch Probleme damit bekommt.« (Adolf Heinzlmeier, Kinoklassiker). »Billy Wilder baut auf extreme Gegensätze und bringt sie in spannungsreichen Einklang. Das spiegelt sich zunächst in einer Vielzahl von Motiven, die sich, gleichsam als Chiffren, zu einem universellen Kanon verbinden: die Kälte Chicagos steht gegen die sommerliche Wärme Floridas; das mit überraschender Härte zitierte Genre des klassischen Gangsterfilms stößt auf die sommerliche Liebeskomödie, die mit nicht minderer Deutlichkeit das sexuelle Treiben der (männlichen) Jäger und ihrer (weiblichen) Beute ausspricht. Alles verdichtet sich schließlich zum archaischen Gegensatz des weiblichen und männlichen Prinzips - und das nur, damit Wilder ihn durch den Rollenwechsel seiner Männer gleichzeitig auflösen und in Frage stellen kann.« (Horst Peter Koll in: Koebner (Hrsg.), Filmklassiker).
»Wilder mußte einen glaubwürdigen Grund finden, der die Travestie immer weiter aufrechterhielt, und das gelang ihm: Joe und Jerry sind auf der Flucht vor einer Gangsterbande, die sie kaltmachen will. ›Zwei Männer saßen in der Falle, und wir ließen sie drin bis zum Schluß.‹ Aus Chicago zu entwischen bedeutet für Joe und Jerry nicht nur, sich vom Geräusch der Maschinengewehre zu entfernen, aus einer Welt des Mißklangs in eine Welt der Harmonie zu fliehen. Es ist auch eine Bewegung vom Männlichen zum Weiblichen. Beim Eindringen in diese weibliche Welt bestehen Jerry und Joe ihre erste Bewährungsprobe im Zug in der Schlafkoje von Daphne, in der sich Sugar und alle anderen Mädchen leichtbekleidet auf engstem Raum drängen wie in einer Puppenstube. Die Travestie liefert nicht nur Vorwand für ständig neue Gags, sie geht tiefer, indem sie typisch geschlechtsspezifisches Rollenverhalten karikiert und die Charaktere der männlichen Held(inn)en beeinflußt und verändert. Joe, als Mann ein cooler Süßholzraspler und Weiberheld, muß als Josephine umdenken und weibliche Sensitivität und Passivität einüben. Das verändert ihn innerlich und macht ihn menschlicher und sympathischer. Josephine rückverwandelt sich allerdings zwischendurch in einen Mann und trifft Sugar auf einer Jacht als Millionär, um sie zu gewinnen. Er hat angeblich Potenzprobleme, kann durch eine Frau nicht erregt werden: ›Ich habe sechs Monate in Wien bei Professor Freud verbracht, flach auf dem Rücken.‹ Sugar (arglos): ›Haben sie es mit amerikanischen Frauen versucht?‹ Während Joe zwar Wandlungen durchmacht, sich seiner Männlichkeit aber bewußt bleibt, geht Jerry als Daphne immer mehr in der Frauenrolle auf, aus der er schließlich nicht mehr herausfindet. Ein Beispiel dafür ist die Schlußsequenz, als nach dem Heiratsantrag durch den Millionär Osgood eine Demaskierung seiner Travestie unvermeidlich scheint. Daphne: ›Wir können niemals Kinder bekommen.‹ Osgood: ›Wir adoptieren welche.‹ Daphne: ›Du verstehst nicht‹ (zieht die Perücke herunter), ›Ich bin ein Mann!‹ Osgood: ›Nobody is perfect.‹ Dies wurde zum geflügelten Wort. Im Drehbuch folgt noch eine Pointe für den Leser: Wie es mit den beiden Männern weitergehe, sei ›eine andere Geschichte . . . und wir sind uns nicht sicher, ob das Publikum dafür schon reif ist.‹ Marilyn Monroe ist zwar auch diesmal die doofe Blondine mit dem vulgär-kindlichen Charme, die nicht recht durchblickt, aber sie wird mit zärtlicher Ironie behandelt, fällt am Schluß auch nicht herein. Als sie in ihrem Kummer auf der Bühne das Lied ›I m through with love‹ singt, steigt Josephine spontan zu ihr hoch und küßt sie auf den Mund: ›Nein, Sugar, kein Kerl ist das wert.‹ Hollywoods größtes Sexsymbol wird von einer ›Frau‹ leidenschaftlich geküßt. Der Song bezieht sich aber nicht nur auf die Gefühlslage von Sugar, er enthält auch eine Anspielung auf den Mythos Marilyn. Darüber hinaus setzte Wilder einem anderen Defekt Marilyns, ihre Unpünktlichkeit, ein Denkmal. Als sie zu einem Rendezvous mit Joe zu spät kommt und sich entschuldigt, sagt er: ›Es kommt nicht darauf an, wie lange man wartet, sondern auf wen man wartet.‹ «(Adolf Heinzlmeier, Kinoklassiker).
Zahlreiche Gags ergeben sich aus den beständigen Zitaten aus früheren Gangsterfilmen mit George Raft und Pat O'Brien sowie den Komödien von Joe E. Brown, und Tony Curtis parodiert Image und Manierismen Cary Grants in einer höchst unterhaltsamen Weise. Die Darstellungen der Protagonisten, Wilders fehlerlose rhythmische Kontrolle und das humorvoll nostalgische Drehbuch I.A.L. Diamonds sind die Stützen dieser umwerfenden Farce.
Academy Awards, USA
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Jahr | Kategorie/Preisträger | ||
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1960
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Beste Kostüme - Orry-Kelly
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Beste männliche Hauptrolle - Jack Lemmon (Nominierung)
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Best Ausstattung/Bauten (s/w) - Edward G. Boyle, Ted
Haworth (Nominierung)
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Beste Schwarzweißkamera - Charles Lang (Nominierung)
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Beste Regie - Billy Wilder (Nominierung)
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Bestes adaptiertes Drehbuch - I.A.L. Diamond, Billy
Wilder (Nominierung)
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British Academy Awards, UK
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Jahr | Kategorie/Preisträger | ||
1960
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Bester ausländischer Darsteller - Jack Lemmon
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Bester Film - Billy Wilder (Nominierung)
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Golden Globes, USA
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Jahr | Kategorie/Preisträger | ||
1960
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Beste Komödie
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Bester Hauptdarsteller (Musical/Komödie) - Jack
Lemmon
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Beste Hauptdarstellerin (Musical/Komödie) - Marilyn
Monroe
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Ulrich Gregor in: Filmkritik, 8/1959; Penelope Houston in: Monthly Film Bulletin, 305/1959; Stanley Kaufmann in: Horizon, 1/1973-74
Engelmeier, Peter W.: 100 Jahre Kino - Die großen Filme, Augsburg 1994
Hahn, Ronald/Jansen, Volker: Kultfilme (Heyne Filmbibliothek), München 1998
Heinzlmeier, Adolf: Kinoklassiker, Hamburg/Zürich 1986
Heinzlmeier, Adolf/Schulz, Berndt: Kultfilme (Cinema-Buch), Hamburg 1989
Karasek, Hellmuth: Billy Wilder, München 1994
Karasek, Hellmuth: Mein Kino - Die 100 schönsten Filme, Hamburg 1994
Koebner, Thomas (Hrsg.): Filmklassiker, Stuttgart/Leipzig 1995
Müller, Jürgen: Filme der 50er, Köln 2005
Peary, Danny: Cult Movies 2, New York 1983
Seidl, Claudius: Billy Wilder (Heyne Filmbibliothek), München 1988
Sinyard, Neil/Turner, Adrian: Billy Wilders Filme, Berlin 1980
Wacker, Holger (Hrsg.): Enzyklopädie des Kriminalfilms, Meitingen 1995