Die Nacht hat viele Augen




Technisches
Land
 
USA
Jahr
 
1987
Länge
 
117 min. (3206 m)
Farbe
 
color
Tonverfahren
 
Dolby
Format
 
35 mm (1.85:1)


Regie   John Badham
Drehbuch   Jim Kouf
Kamera   John Seale
Spezialeffekte   John Thomas
Schnitt   Tom Rolf, Michael Ripps
Musik   Arthur B. Rubinstein
Ton   William R. Easystone, Wayne Artman
    (Mischung), Tom Beckert (Mischung), Tom
    E. Dahl (Mischung), Milton C. Burrow
    (Schnitt), William L. Manger (Schnitt)
Prod.-Design   Philip Harrison
Bauten   Richard Huddlin
Ausstattung   Rose Marie McSherry
Kostüme   Mary Vogt
Maske   Sandy Cooper (Make-up), Sherry Linder-Gygli
    (Frisuren)
Stunts   Conrad E. Palmisano, Jacob Rupp
Produktion   Jim Kouf, Cathleen Summers für
    Touchstone
Verleih   UIP, Touchstone Home (Video)


Kinostart
USA
  05.08.1987
D
  21.01.1988
       
Videostart
D
  19.10.1988
       
DVD
USA
  13.08.2002 (Touchstone)
D
  15.05.2003 (Buena Vista)


USA
 
65673000 $
 
D
  896235 €, 230199 Zuschauer


Richard Dreyfuss   (Chris Leece)
Emilio Estevez   (Bill Reimers)
Madeleine Stowe   (Maria Guadelupe McGuire)
Aidan Quinn   (Richard »Stick« Montgomery)
Dan Lauria   (Phil Coldshank)
Forest Whitaker   (Jack Pismo)
Ian Tracey   (Caylor Reese)
Earl Billings   (Captain Giles)
Jackson Davis   (FBI-Agent Lusk)
J.J. Makaro   (B.C.)
Scott Anderson   (Reynaldo McGuire)


Die beiden Polizisten Chris und Bill bekommen einen langweiligen Auftrag. Sie sollen das Apartment der hübschen Maria McGuire, der ehemaligen Geliebten des flüchtigen Mörders »Stick« Montgomery, beobachten und beziehen - ausgerüstet mit Teleskop und Abhörgeräten - im Haus gegenüber Stellung. Montgomery war kurz zuvor aus dem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen, ermordete einen Polizisten und ist auf dem Weg zu Maria. Die beiden Polizisten sind sauer, weil sie nur die Dreckarbeit fürs FBI erledigen sollen. Aber als sie Maria endlich zu Gesicht bekommen, sind sie plötzlich Feuer und Flamme. Während Bill damit beschäftigt ist, sich für die Streiche der Kollegen von der Tagschicht zu rächen, geht Chris aufs Ganze. Um ihr Telefon anzuzapfen, gibt sich Chris ihr gegenüber als Techniker von der Telefongesellschaft aus. Dummerweise verliebt er sich in die junge Frau, die sich von dem Killer losgesagt hat. Chris' Kollegen zeichnen ein Telefongespräch zwischen ihm und Maria auf, und nachdem er bei ihr die Nacht verbracht hat, bannen sie ihn, wie er notdürftig vermummt am Morgen das Haus verläßt, auch noch auf Video: Der Überwachungsbulle gerät selber ins Fahndungsraster. Als man Montgomery nach einem Feuergefecht für tot hält, wird die Observation abgebrochen. Chris gesteht Maria seine Identität, worauf sie ihn wutentbrannt vor die Tür setzt. Da taucht der Gangster doch noch auf der Bildfläche auf. In Chris sieht er zunächst einen Nebenbuhler, doch als er merkt, einem Polizisten in die Falle gegangen zu sein, spitzt sich die Lage dramatisch zu. In einem Sägewerk am Fluß kommt es zum großen Schlußkampf.

 


»John Badham hat verschiedene Elemente des Unterhaltungskinos - Elemente des Gangsterfilms, Action, Komik und eine leichte Prise Erotik - routiniert und mit gutem Timing zu einem leicht verdaulichen synthetischen Produkt verbunden. In der Schaffung von Atmosphäre und Spannung, dem Einbeziehen von Hintergründen in die Handlung, dem Einarbeiten von Filmzitaten oder von kleinen Seitenhieben auf die Männerfreundschaft zeigt Badham beträchtliches Geschick, einen Blick fürs Detail und handwerklich professionelles Format. Unterschwellig erweist sich der Film als ein Abbild von Männerphantasien, am deutlichsten sichtbar im Voyeurismus der Polizisten, durch den die Frau zum Objekt degradiert wird.« (Karl-Eugen Hagman, Filmdienst).

»Stakeout ist nach Whose Life Is It Anyway? der zweite Badham-Film, der ganz Richard Dreyfuss gehört. Den Raum zwischen dem Gefängnisausbruch am Anfang, der Autoverfolgungsjagd in der Mitte und dem Showdown am Ende (Badham inszeniert all diese Action-Sequenzen mit unerwarteter Direktheit und Brutalität) füllt Dreyfuss mit seinem komödiantischen Temperament und einer an Paul Newman erinnernden Präsenz. Madeleine Stowe und Emilio Estevez verweist er souverän in die Rolle von Stichwortgebern. Selbst der Regisseur räumt dem Star das Feld; aus der Peeping-Tom-Situation, diesem filmischsten aller Themen, holt Badham sträflich wenig heraus.« (Robert Fischer, EPD Film).

»Auf den ersten Blick handelt Stakeout nur vom Polizisten und der Gangsterbraut. wer genau hinschaut, der erkennt: Es geht um die Lust, die Angst und die Obsession einer dritten Hauptfigur - des Zuschauers. kein Wunder also, daß auch so mancher Kritiker vor lauter Verstörung diesen Film nicht versteht.« (Die Zeit).

Die Nacht hat viele Augen erwies sich an der Kinokasse als äußerst erfolgreich und führte 1993 zu einer Fortsetzung die unter dem Titel Die Abservierer (Originaltitel: Another Stakeout) in die deutschen Kinos kam.



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Bodo Fründt in: SZ, 26.1.1988; Karl-Eugen Hagmann in: film-dienst, 2/1988; Otto Heuer in: Rheinische Post, 22.1.1988; Jürgen Richter in: FAZ, 23.1.1988; Claudius Seidl in: Die Zeit, 21.2.1988

Cinema Nr.116 (1/1988), S.70; Nr.119 (4/1988), Plakatkarte