Land
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Jahr
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1986
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Länge
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88 min.
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Farbe
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Tonverfahren
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Mono
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Format
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35 mm (1.85:1)
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Regie | Rob Reiner | |
Drehbuch | Raynold Gideon, Bruce A. Evans | |
Literaturvorlage | Stephen King | |
Kamera | Thomas Del Ruth | |
Spezialeffekte | Richard L. Thompson, Henry Millar | |
Schnitt | Robert Leighton | |
Musik | Jack Nitzsche | |
Songs | B.B. King, The Bobbettes, Bobby Day | |
Ton | Lon E. Bender, Wylie Stateman, | |
Robert Eber | ||
Prod.-Design | Dennis Washington | |
Ausstattung | Richard McKenzie | |
Kostüme | Sue Moore | |
Maske | Monty Westmore (Make-up), | |
Cheri Ruff (Frisuren) | ||
Stunts | Rick Barker | |
Produktion | Andrew Scheinman, Bruce A. Evans, | |
Raynold Gideon/Act III für Columbia | ||
Verleih | Warner-Columbia, RCA/Columbia (Video) |
08.08.1986 | |||
26.02.1987 | |||
18.02.1988 | |||
09.09.1997 (Columbia/Tristar) |
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29.08.2000 (Special Edition, Columbia/Tristar) | |||
05.12.2000 (Columbia/Tristar) |
52287000 $
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5573666 €, 1385856 Zuschauer
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Wil Wheaton | (Gordie Lachance) | |
River Phoenix | (Chris Chambers) | |
Corey Feldmann | (Teddy Duchamp) | |
Jerry O'Connell | (Vern Tessio) | |
Kiefer Sutherland | (Alec Merrill) | |
Casey Siemaszko | (Billy Tessio) | |
Gary Riley | (Charlie Hogan) | |
Bradley Gregg | (Eyeball Chambers) | |
Jason Oliver | (Vince Desjardins) | |
Marshall Bell | (Mr. Lachance) | |
Frances Lee McCain | (Mrs.Lachance) | |
John Cusak | (Denny Lachance) | |
Richard Dreyfuss | (Schriftsteller) |
Daß die Vorlage von Horror-Schriftsteller Stephen King stammt ist nur in wenigen Szenen zu spüren. Ansonsten dominiert die lyrische Grundstimmung der autobiographisch gefärbten Geschichte, die sich einfühlsam in die Psyche ihrer jugendlichen Hauptdarsteller versetzt. Mit der gleichen Sensibilität führt Rob Reiner seine kleinen Darsteller durch dieses sich langsam entwickelnde Abenteuer. »Rob Reiner inszeniert die Geschichte nicht mit der hektischen Aktionsbesessenheit von Zurück in die Zukunft, sondern als ruhige, sich langsam entwickelnde Odyssee, die manchmal ein bißchen in die Nähe von Tom Sawyer gerät, aber dennoch bemerkenswert individuelle Töne anschlägt. Statt des schweißtreibenden Abenteuers, das eigentlich nur einmal beim Überqueren einer Eisenbahnbrücke zum Tragen kommt, sucht er die besinnlichen Zwischentöne: die Stimmung am Lagerfeuer, das sich entwickelnde Verständnis für den anderen, die Bewußtmachung der familiären Bindungen. Diese Grundstimmung paßt hervorragend zu der immer wieder einbezogenen Landschaft Oregons und zu dem romantischen Erinnerungsbild der 50er Jahre, deren Schlager den Film wie ein bunter Faden durchziehen.« (Franz Everschor, Filmdienst).
»Stand by me beschreibt eine kurze, zeitlich und räumlich begrenzte Reise, die durchaus als eine Reise zu den Grenzen des Ichs zu verstehen ist und somit als Initiationsritual aufgefaßt werden kann, das der Eingliederung in die Welt der Erwachsenen dient. Zunächst wird der scheinbar robuste Teddy mit den Grenzen seines Ichs konfrontiert. Er gerät außer sich, als der Besitzer des Schrottplatzes seinen Vater herabwürdigt. Der Draufgänger zeigt sich als verletzliche und selbstlos liebende Person, die verzweifelt um die Idee des Vaters als Beschützer und Held trauert. Der dicke Vern wird bloß ein Opfer seiner Körperfülle. Er wird das eigentliche Wesen des Lebens nie erkennen und stets, auch als Erwachsener und Familienvater, Kind bleiben. Gordie und Chris machen die vielleicht wichtigste Wandlung in ihrem Leben durch. Sie wissen intuitiv, daß die Tage der unbeschwerten Kindheit gezählt sind. Bald wird ein neues Schuljahr beginnen, und die Freunde werden getrennt werden. Für beide leitet die Suche schon zu Beginn einen Abschied ein. Chris leidet unter den Vorurteilen der Gesellschaft. Er glaubt, bereits jetzt jede Chance im Leben vertan zu haben. Gordies Zuneigung und Verständnis richten ihn auf und geben ihm den entscheidenden Impuls fürs Leben. Die Hauptperson und der Erzähler der Geschichte machen den größten Entwicklungsprozeß durch. Sein Leidensweg bestimmt den Film. Stets geplagt von den Erinnerungen an den großen Bruder, aus dessen Schatten er sich nicht lösen kann, leidet er unter dem Glauben, ein Schwächling zu sein. Er wird lernen, sein Leben zu meistern. Vor Ort empfindet er das Wesen des Todes am intensivsten, und er ist es, der die Freunde und den Toten mit der Pistole gegen Aces Clique verteidigt. Noch im Zustand der kindlichen Unschuld ist er bereit zu töten. Extremer kann ein Abschied von der Kindheit kaum sein. Die zunächst recht einfach erscheinenden Stilmittel des Films werden komplexer, wenn man den erzählerischen Aufbau der Geschichte berücksichtigt. In die lange Rückblende sind immer wieder Rückblenden montiert., die Gordies liebloses Elternhaus und den Tod seines Bruders zum Thema haben. Der chronologische Fluß der Ereignisse wird zudem von Gordies Erzählung um den ›Blaubeertorten-Freßwettbewerb‹, ein Mini-Film im Film, unterbrochen. Doch damit nicht genug. Immer wieder tritt Gordon als Ich-Erzähler auf, der die Geschichte aus dem Off mit einem lakonischen Kommentar versieht und kindliches Verhalten erklärt. So wird der Fluß der Geschichte ein wenig gebrochen. Darüber hinaus symbolisiert dieser Trick die Gleichzeitigkeit von erlebter Geschichte und Erinnerung. Ebenso intelligent wie lakonisch ist der endgültige Abschied von der Kindheit, der gleichzeitig wieder der Brückenschlag zur Jetztzeit ist. Gordie und Chris befinden sich auf dem Heimweg. Sie spiegeln sich in der Fensterscheibe eines Friseursalons, das Leben ist nur noch verschwommenes Spiegelbild. Dann geben sich die Kinder noch einmal die Hand. Die Kamera zeigt nicht das Ritual, sondern ruht auf ihren ernsten Gesichtern, dann entfernt sich Chris. Gordon, der Erzähler, berichtet von seinem sinnlosen Tod, das Bild des 13jährigen Chris wird immer kleiner, dann, in der Totalen wird es ausgeblendet. Die Rückschau ist beendet, die Menschen sind verschwunden, nur die Erinnerungen bleiben.« (Hans Messias, Filmdienst).
Kein Wunder, daß im Zeitalter hektischer Video-Clip-Dramaturgie Stand by me trotz des Markenzeichens Stephen King beinahe keinen Verleih gefunden hätte, hat er doch mit den üblichen Teenie-Filmen nichts gemeinsam. Um so erstaunlicher, daß sich Stand by me dann schnell zu einer Art Kultfilm entwickelt hat. Wie die Jungen in Stephen Kings Kindheitserinnerungen scheint auch das Publikum ein Bedürfnis nach Verständnis und Zärtlichkeit zu haben, die ewigen Rauf-und Blödelfreundschaften leid zu sein.
»Von Stephen King sind wir bisher nur Horror-Schocker gewohnt. Regisseur Rob Reiner hat sich für eine ganz andere Geschichte des Autors interessiert und daraus einen wunderbar sensiblen, melancholischen und romantischen Abenteuerfilm gemacht. Sehr atmosphärisch ist diese sommerliche Freundschafts-Idylle des Jahres 1959, wehmütige Erinnerungs-Emotion an eine Jugend ohne Computer-Spiele.« (Frauke Hanck, TZ).
Academy Awards, USA
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Jahr | Kategorie | ||
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1987
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Bestes adaptiertes Drehbuch - Bruce A. Evans, Raynold
Gideon (Nominierung)
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Golden Globes, USA
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Jahr | Kategorie | ||
1987
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Bestes Drama (Nominierung)
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Beste Regie - Rob Reiner (Nominierung)
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Michael Althen in: SZ, 4.3.1987; Franz Everschor in: film-dienst, 2/1987; Dieter Kühn in: epd Film, 3/1987; Hans Messias in: film-dienst, 25/1989; Milan Pavlovic in: Kölner Stadtanzeiger, 28.2.1987; Karsten Visarius in: FR, 26.2.1987; Martina Wehlte-Höschele in: FAZ, 24.2.1987
Cinema Nr.106 (3/1987), S.38 ; Nr.107 (4/1987) Plakatkarte
Collins, Michael R.: Stephen King und seine Filme (Heyne Filmbibliothek), München 1987
Heinzlmeier, Adolf/Schulz, Berndt: Kultfilme (Cinema-Buch), Hamburg 1989
Müller, Jürgen: Filme der 80er, Köln 2002