Land
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Jahr
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1938
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Länge
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102 min.
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Farbe
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Tonverfahren
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Mono
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Format
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35 mm (1.37:1)
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Regie | Michael Curtiz, William Keighley | |
Drehbuch | Norman Reilly Raine, Seton I. Miller | |
Kamera | Sol Polito, Tony Gaudio | |
Schnitt | Ralph Dawson | |
Musik | Erich Wolfgang Korngold | |
Ton | C.A. Riggs | |
Ausstattung | Carl Jules Weyl | |
Kostüme | Milo Anderson | |
Maske | Ward Hamilton, Perc Westmore | |
Stunts | Fred Graham | |
Produktion | Hal B. Wallis, Henry Blanke für Warner | |
Brothers | ||
Verleih | Warner Brothers |
11.02.1938 | |||
1950 | |||
18./19.11.1972, ZDF | |||
30.09.2003 (Warner Home Video, Special Edition) | |||
20.11.2003 (Warner Home Video, Special Edition) |
?
Errol Flynn | (Robin Hood) | |
Olivia de Havilland | (Lady Marian) | |
Basil Rathbone | (Sir Guy of Gisborne) | |
Claude Rains | (Prinz John) | |
Patric Knowles | (Will Scarlet) | |
Eugene Pallette | (Bruder Tuck) | |
Alan Hale | (Little John) | |
Melville Cooper | (Sheriff von Nottingham) | |
Ian Hunter | (König Richard Löwenherz) | |
Una O'Connor | (Bess) | |
Montagu Love | (Bischof von Black Canons) | |
Leonard Willey | (Sir Essex) | |
Robert Noble | (Sir Ralph) | |
Kenneth Hunter | (Sir Mortimer) | |
Robert Warwick | (Sir Geoffrey) |
In den dreißiger und vierziger Jahren entstanden in den Studios der amerikanischen Großfirmen, vor allem aber bei den Warner Brothers, eine Reihe von historischen Abenteuerfilmen, die noch heute zum Besten gehören, was Hollywood jemals in diesem Genre hervorgebracht hat. Der gebürtige Ungar Michael Curtiz hat mit Errol Flynn als Hauptdarsteller ein ganzes Dutzend meist erfolgreicher Spannungsfilme der verschiedensten Abenteuergenres gedreht. In der Stummfilmzeit hatte es bereits mehrere Verfilmungen des Robin-Hood-Stoffs gegeben, die bekannteste datierte aus dem Jahre 1922 mit dem akrobatischen Douglas Fairbanks in der Titelrolle. 1935 wollte Warner Brothers mit James Cagney in der Titelrolle eine neue Robin-Hood-Version drehen lassen, doch es gab Schwierigkeiten mit dem Hauptdarsteller. Nachdem einen Monat später - im Dezember des Jahres - Errol Flynn als Captain Blood herauskam, hat man ihm die Rolle auf den Leib geschnitten. Für fast 2 Millionen Dollar - zu jener Zeit die höchsten Produktionskosten für einen Film der Warner - produzierte Hal B. Wallies The Adventures Of Robin Hood. William Keighley begann den Film, doch das Dreierdirektorium Jack Warner, Hal Wallis und Henry Blanke beschloß, Keighley von dem erfolgreichen Curtiz ersetzen zu lassen.
In Robin Hood - König der Vagabunden trafen die verschiedensten Glücksfälle zusammen: Zum ersten Mal wurde das Drei-Schicht-Farbverfahren von Technicolor angewandt, eine gewaltige Verbesserung der bisherigen Farbtechnik, Sol Polito und Toni Gaudio waren ausgezeichnete Kameraleute, Erich Wolfgang Korngold komponierte einen oscargekrönten Soundtrack, und neben Errol Flynn standen Olivia de Havilland, Claude Rains, Basil Rathbone und Alan Hale vor der Kamera. Besonders Errol Flynn wird seht vorteilhaft in Szene gesetzt und hat in Basil Rathbone als Sir Guy einen adäquaten Gegenspieler. Einige Nebenrollen wie der Sheriff von Nottingham sind vielleicht etwas zu sehr als Knallchargen gestaltet, aber selbst sie fügen sich in den märchenhaften Rahmen.
»Zu Recht ist der Farb- und Tonfilm aus der Produktion der Warner Brothers als Vulgata der Robin-Hood-Verfilmungen bezeichnet worden, sowohl hinsichtlich der verwendeten kanonisch zu nennenden Erzählmotive als auch in Bezug auf den unvergleichlichen flow der Szenenverknüpfungen. Er verbindet die englischen Balladen des 12. bis 14. Jahrhunderts vom edlen Räuber mit seinen Vertrauten Will Scarlet, Little John und Bruder Tuck mit der überlieferungsgeschichtlich späteren Liebesgeschichte zwischen Robin und Maid Marian, so wie er zudem Motive wie den Bogenschützen-Wettbewerb aus Walter Scotts Roman Ivanhoe (1819) hinzufügt und das Ganze zu einer medialen Synthese des Mythos vom gerechtigkeitslieben Outlaw und mildtätigen Räuber im grünen Wald komponiert, in der Genre-Bezüge vom Mantel-und-Degen-Film über den Western bis zu den Superhelden des Comic Strip (Tarzan, Supermann) aufscheinen. Die Waldszenen kontrastieren die Szenen in der Burg von Nottingham. Der schlaue Fuchs Robin und seine ihm freundschaftlich-gleichberechtigt verbundenen Männer sind farblich den grün-braunen Tönen der Natur angepasst, immer in Bewegung, flink und wendig, während die Burgszenen entweder feierlich-statische Reihen normannischer Krieger zeigen oder kalte Hallen, in denen der Prinz privatissime mit seinen engsten Vasallen Ränke schmiedet. Die spezifische Architektonik der Erzählstruktur und Rhetorik seines Bildaufbaus haben immer wieder Anlaß gegeben, politische Subtexte in diesen Film hineinzulesen, sei es den siegreichen Kampf der Demokraten gegen den Naziterror, sei es die Visualisierung der inneramerikanischen Verhältnisse zur Zeit von Roosevelts New Deal oder abstrakter die Vorteilhaftigkeit der Dynamik flacher Hierachien gegenüber der hilflosen Statik hierachischer Vertikalen. Der Film, dem man sein Alter kaum ansieht, wirkt bis heute zeitlos frisch und zeigt uns Robin Hoods Abenteuer, wie wir sie schon immer zu sehen geglaubt haben.« (Ludger Kaczmarek in: Bodo Traber/Hans J. Wulff (Hrsg.), Filmgenres: Abenteuerfilm
Wegen des langjährigen Riesenerfolges kündigte die Firma eine Fortsetzung an, die jedoch nie realisiert wurde, dafür waren die mehrfachen Wiederaufführungen des Films ein voller Ersatz, brachten sie doch jedesmal die gleichen Kassenergebnisse wie ein neuer Film.
»Robin Hood ist nicht nur einer der besten Technicolor-Farbfilme Hollywoods, es ist eine ebenso humorvolle wie spannende Geschichte. Von den zahlreichen Robin-Hood-Verfilmungen kann nur noch Allan Dwans Film mit Douglas Fairbanks sen. diesem an Phantasie gleichkommen.« (FR).
Academy Awards, USA
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Jahr
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Kategorie/Preisträger | ||
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1939 |
Beste Ausstattung - Carl Jules Weyl
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Bester Schnitt - Ralph Dawson
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Beste Originalmusik - Erich Wolfgang Korngold
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Bester Film - Henry Blanke, Hal B. Wallis (Nominierung)
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Traber, Bodo/Wulff, Hans J. (Hrsg.): Filmgenres: Abenteuerfilm, Stuttgart/Leipzig 2004
Wolfgang J. Fuchs in: medien+erziehung, 3/1975