Blues Brothers




Technisches
Land
 
USA
Jahr
 
1980
Länge
 
133 min.
   
Langfassung:
   
148 min.
Farbe
 
Color
Tonverfahren
 
Mono/Dolby
Format
 
35 mm (1.37/1.85:1)
Komödie


Credits
Regie   John Landis
Drehbuch   Dan Aykroyd, John Landis
Kamera   Stephen M. Katz
Spezialeffekte   Arthur Brewer, Roger Hansen
Schnitt   George Folsey
Musik   Ira Newborn
Ton   William B. Kaplan, Scott D. Smith, Robert
    Knudson, Don MacDougall, Bob Glass,
    John Stacy (Schnitt), Roger Sword
    (Schnitt), George Fredrick (Schnitt)
Prod.-Design   John J. Lloyd
Bauten   Hal Gausman, Leslie McCarthy-Frankenheimer
Ausstattung   Henry Larreco
Kostüme   Deborah Nadoolman
Maske   Layne Britton (Make-up), Ronald Smith,
    Julia Walker (Frisuren)
Stunts   Gary McLarty
Produktion   Bernie Brillstein, George Folsey Jr.,
    Robert K. Weiss für Universal
Verleih   CIC


Erstaufführung
Kinostart
USA
  01.06.1980
D
  16.10.1980
       
Videostart
D
  28.11.1989
       
DVD
USA
  08.09.1998 (Universal)
USA
  29.02.2000 (Universal, John Belushi Collection)
USA
  30.08.2005 (Universal, 25th Anniversary Edition)
D
  05.04.2001 (Universal)
D
  14.08.2003 (Universal, Neuauflage)
D
  24.11.2005 (Universal, 25th Anniversary Edition)


Einspielergebnisse
 
USA
  6700000 $
D
 
6747689 €, 2098145 Zuschauer


Darsteller
John Belushi   (Jake Blues)
Dan Aykroyd   (Elwood Blues)
Kathleen Freeman   (Schwester Mary)
Carrie Fisher   (Unbekannte Schöne)
James Brown   (Reverend Cleophus James)
Murphy Dunne   (Murph)
Willie Hall   (Willie)
Matt Murphy   (Matt Murphy)
Ray Charles   (Ray)


Inhalt
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Gebrüder Jake - gerade nach drei Jahren aus dem Staatsgefängnis von Illinois auf Bewährung entlassen - und Elwood Blues. Genauso treu wie ihrem Outfit sind die Geschwister auch dem Waisenhaus verbunden, dessen resolute Oberin Sister Mary die Brüder Blues einst in ihre Obhut nahm. Als sie erfahren, daß das Heim aufgrund einer Steuerschuld von 5000 Dollar geschlossen werden soll, haben sie eine wahrhaftige Erleuchtung, wie sie ihr altes Zuhause vor der Schließung bewahren können: die Wiedervereinigung ihrer alten Band mit einem entsprechend erfolgreichen Comeback soll das nötige Geld zusammenbringen. Mit guten Worten und kleinen Erpressungen versammeln Jake und Elwood wieder die alten Band-Mitglieder. Die Tournee beginnt alles andere als viel versprechend: mit einem Auftritt im Hühnerkäfig von Bob's Country Bunker, der im finanziellen Fiasko endet. Zudem sind den Brüdern unterdessen nicht nur Jakes killerwütige Exfreundin und die schlagkräftige Truppe der ausgebooteten Country & Western-Band auf den Fersen, sondern auch ein Haufen mordlüsterner Nazi-Schergen und ein stattliches Aufgebot einsatzfreudiger Polizisten - und alle versammeln sich zum Showdown in der riesigen alten City Hall, 106 Meilen von Chicago entfernt. Der Auftritt wird ein voller Erfolg. Das nötige Geld kommt ein, außerdem winkt ein Plattenvertrag. Aber Elwood und Jake müssen sich aus dem Konzertsaal schleichen, weil sie sich bei ihren Unternehmungen einige Feinde geschaffen haben. Sie entkommen durch einen unterirdischen Kabelgang, entledigen sich mit listigem Charme der hartnäckigen Killerfrau, und es beginnt eine spektakuläre Verfolgungsjagd. Gejagt von den vereinten Kräften der Polizei, einer Horde Neonazis, einer Hillbilly-Band, des FBI und der CIA, der Texas Rangers, Nationalgarde, Feuerwehr und Armee samt Ledernacken und Helikopter-Einheiten erreichen Jake und Elwood in letzter Minute die Stadtkasse, bezahlen die 5000 Dollar und lassen sich ihre gute Tat ordnungsgemäß quittieren. Dann schnappen die Handschellen zu, und die Brüder landen hinter Gittern. Dort singen die Blues Brothers gemeinsam mit den anderen Inhaftierten den Jailhouse Rock.



Kritik
»Blues Brothers ist eine ungewöhnliche Mischung aus Musik- und Actionfilm mit satirischen Akzenten. Es gibt Seitenhiebe auf religiösen Fanatismus, Polizei und Bürokratie, tumbe Country. und Western-Fans, es gibt Anspielungen auf andere Musikfilme, aber das ist eigentlich nur nebensächlich. Blues Brothers ist ein ausgelassener Film, der vom Spaß an der Blues-Musik und der Freude am Sich-Austoben lebt. Im Mittelpunkt der wahren Zerstörungsorgien stehen mit Dan Aykroyd und John Belushi zwei urige Typen, die die Titelfiguren famos verkörpern. Teilweise ähnelt der Film in seiner Zerstörungslust Spielbergs 1941, doch anders als Spielberg verzichtet Landis bewußt auf tiefergehende Ambition.« (Peter Hasenberg, Filmdienst).

»The Blues Brothers kam im Oktober 1980 ins Kino, aber der Film ist bis mindestens Mitte der achtziger Jahre alle paar Wochen irgendwo gelaufen. Musikalisch waren die Musik der Blues Brothers und der Score des Films, Rhythm'n' Blues, Gospel und vor allem Soul, damals eigentlich schwer vermittelbar. Da hing man eher den Supergruppen der Siebziger nach oder entdeckte Punk oder Pogo. Nein, es war nicht die Musik, die diesen Film zu einem Programmkino-Hit machte. Es war die Haltung. Die Blues Brothers haben eine Mission. Nach dem ersten Drittel des Films ist Blues Brothers eine gigantische Verfolgungsjagd. Sie beginnt, als die Blues Brothers in ihrem Bluesmobil von der Polizei gestoppt werden und das Weite suchen. Und eine ganze Einkaufs-Mall abbruchreif fahren, während sie die Namen der Geschäfte fast genüßlich vorlesen. Solche Einkaufszentren kannte man bei uns damlas kaum - aber wenn die Schaufensterpuppen durch die Luft flogen, traf das auch den konsumkritischen Impuls der frühen achtziger Jahre. Wie überhaupt dieser Film ein enormes Identifikationspotential für die Undogmatiker bot, zumindest für deren männlichen Teil, den die Blues Brothers sind eindeutig ein Jungsfilm. In den frühen achtziger Jahren gab es große Konfrontationen mit der Staatsmacht. Und der Staatsmacht wird in diesem Film die längste Nase gezeigt, die man sich denken kann . So viele Polizeiautos wie in diesem Film sind davor und auch danach nicht mehr auf der Leinwand zerstört worden, in einer wahren Orgie der Dekonstruktion. Eine Nase wird auch den Neonazis gezeigt, die in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren sich wieder auf die Bildfläche wagten. Die Pirouetten, die die Chicagoer Polizeiautos zu Luft und zu Lande drehen, sind oft witziger als die Dialoge - den die Brüder Blues zeichnen sich eher durch eine vorweggenommene Kaurismäkische Lakonie denn durch Esprit aus. Im zeitlichen Abstand wird auch die Musik erträglicher. John Lee Hooker auf der Straße und Ray Charles in einem Musikinstrumenteladen - das hat schon was. Am besten aber ist der Auftritt von Aretha Franklin, wenn sie ihrem Mann, der wieder zu der Band will, mit dem Stück ›Think‹ zur Rede stellt. Da geht der Dialog unmittelbar in Musik und Musical über - und wir Heutigen merken: das hat nicht erst der französische Film in den letzten Jahren erfunden.« (Rudolf Worschech, epd Film).

Im Jahre 1998 drehte John Landis mit Dan Aykroyd und John Goodman eine Fortsetzung des Films (Blues Bothers 2000).



Auszeichnungen

-



Bewertung
 
*
*
 


Literatur

Peter Hasenberg in: film-dienst, 22/1980; Rudolf Worschech in: epd Film, 8/2005

Cinema Nr.30 (11/1980), S.46; Nr.139 (12/1989), S.145

Heinzlmeier, Adolf/Schulz, Berndt: Kultfilme (Cinema-Buch), Hamburg 1989

Hahn, Ronald M./Jansen, Volker: Kultfilme (Heyne-Filmbibliothek), München 1998

Koebner, Thomas (Hrsg.): Filmklassiker, Stuttgart/Leipzig 1995

Müller, Jürgen: Filme der 70er, Köln 2003



Weblinks

IMDB