Der Volltreffer




Technisches
Land
 
USA
Jahr
 
1985
Länge
 
94 min. (2586 m)
Farbe
 
Color
Tonverfahren
 
Stereo
Format
 
35 mm (1.78:1)
Komödie
Liebesfilm


Credits
Regie   Rob Reiner
Drehbuch   Steven L. Bloom, Jonathan Roberts
Kamera   Robert Elswit
Schnitt   Robert Leighton
Musik   Tom Scott
Ton   Robert Eber,
Prod.-Design   Lilly Kilvert
Bauten   Lisa Fischer
Kostüme   Dorinda Rice Wood
Maske   Patricia Massina
Produktion   Robert Birnbaum, Andrew Scheinmann für
    Monument Pictures
Verleih   Filmverlag der Autoren, Embassy (Video)


Erstaufführung
Kinostart
USA   01.03.1985
D   05.07.1985
       
Videostart
D
  September 1986
       
 TV-Premiere
D
  19.06.1987, ARD
       
DVD
USA
  05.08.2003 (MGM Home Entertainment)
D
  08.04.2003 (MGM Home Entertainment)


USA
 
18136000 $


Darsteller
John Cusack   (»Gib« Gibson)
Daphne Zuniga   (Alison Bradbury)
Anthony Edwards   (Lance)
Viveca Lindfors   (Professor Taub)
Nicollette Sheridan   (»Volltreffer«)
Boyd Gaines   (Jason)
Tim Robbins   (Gary Cooper)
Lisa Jane Persky   (Mary Ann Webster)
Marcia Christie   (Julie)
Robert Anthony Marcucci   (Bobby)
Sarah Buxton   (Sharon)
Lorrie Lightle   (Lucy)
Joshua Cadman   (Jimbo)


Inhalt
Walter Gibson langweilt sich an dem College im Nordosten, an dem er seit kurzem studiert. Ein Brief eines Freundes eröffnet ihm eine neue Perspektive: Urlaub in Kalifornien mit heiß erwarteten Liebesabenteuern. Zufällig nimmt Alison, eine Studienkollegin, auf dem Weg zu ihrem Freund die selbe Mitfahrgelegenheit. Die Reise bringt die anfänglichen Ressentiments beider zu Fall, sie finden sich nach und nach immer sympathischer. In Kalifornien schließlich erweisen sich ihre eigentlichen Reiseziele als Nieten: das Mädchen, das Gibson dort kennenlernen wollte, ist ihm nun zu oberflächlich. Alisons Freund stellt sich als Langweiler heraus. Erst nach der Rückkehr ins College lösen sich durch einen Aufsatz Gibsons über seine Urlaubserlebnisse die Mißverständnisse: Gibson und Alison finden zueinander.

 


Kritik
»In vier Gegensatzpaaren läßt sich der Handlungsgang des Films erklären. Da sind zunächst die grundsätzlich verschiedenen Charaktere der beiden Hauptfiguren: Gibsons Lauheit und Spontaneität, seine etwas verlogenen Ansätze von Draufgängertum, und Alisons Naivität, Intelligenz und spröder Charme. Da ist zweitens der sich daraus entwickelnde Gegensatz zwischen der konkreten Realität beider und ihren Vorstellungen, Wünschen und Träumen: Gibsons Vision von einer makellosen Blondine am Strand im weißen Bikini, seinen Volltreffer, mit der er sich ein sorgenfreies Leben ohne Verantwortung erträumt, und Alisons Projektion eines Zusammenlebens mit ihrem Jugendfreund in Treue und Bescheidenheit. Das Ziel ihrer Wünsche ist jeweils Kalifornien. Daraus erschließt sich der dritte Gegensatz: dem tristen College-Alltag im feucht-kalten Nordosten steht der Urlaub davon, die Reise in den sonnigen Westen gegenüber. Die Überwindung dieser Gegensätzlichkeiten ist denn auch die moralische Prämisse des Films: sie entsteht in der Schlußsequenz, in der sich Gibson und Alison unter sternklarem Himmel küssen; sie haben voneinander Verhaltensweisen übernommen - Gibson ist nachdenklicher geworden, Alison frecher -, haben ihre Träume vom fernen Glück in ihrer gemeinsamen Nähe begraben. In dieser heilen Welt bekommt auch der Filmtitel eine neue Dimension: Alison, die Treue und Verantwortlichkeit fordert, ist der eigentliche Volltreffer. Die Bilder, die Rob Reiner dafür entwickelt, sind amerikanisch perfekt: die Anfangssequenzen werden oft von Bewegungsmotiven, z.B. fahrenden Autos, eingeleitet, das Ambiente der Bilder stimmt. Allerdings, und hier versinkt der Film vielleicht etwas zu stark in seinen moralisierenden Anspruch, taucht noch ein vierter Gegensatz auf: die Polarität von festem Weltbild und Unsicherheit. Verfestigt sind die Zustände im Osten und Westen, Unsicherheit und Aufeinanderzugehen ist für beide nur auf der Reise möglich. Letztlich allerdings projiziert der Film dann in seiner Schlußsequenz eine Sicherheit oder Gefestigtheit in das sich nun liebende Paar hinein, vor dem beide, ihrem Alter und Charakter nach, geflohen sind.« (Rainer Metzger, Filmdienst).

Nicht so grell wie die Schöpfer anderer Teenie-Filme arbeitet Rob Reiner, der sich eher an 10 - Die Traumfrau oder Die Reifeprüfung orientiert - also immer noch sehr amerikanisch ist. Der Volltreffer ging seinerzeit in der unsäglichen Teeniefilmwelle a la Porky's unter und entwickelte sich erst langsam zum Kultfilm. Vorweggenommen wird hier der Charme, der Witz und die Grundidee von Harry und Sally, was nicht verwundert, denn beide Filme stammen von Rob Reiner.

»Ein Lieblingsfilm für Nacht-Video-Sitzungen. Eine Alltime-Favorite-Szene nach der anderen, Dialoge zum Auswendiglernen und eine adäquate deutsche Synchronisation« (Unicum) machen den Film zu einem modernen Komödien- Meisterwerk.



Auszeichnungen

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Bewertung
 
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Literatur

Cinema Nr.86 (7/1985), S.56

Rainer Metzger in: film-dienst, 15/1985



Weblinks

IMDB